Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 22. August
Ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. 3. Mose 26,12
„Wir sind das Volk“ heißt es mitunter auf Demonstrationen. Ein Protest wird mit einem Anspruch verbunden: Wir sind das Volk, nicht ihr – unser Wille zählt, nicht eure Vorhaben. In einer Demokratie können solche Parolen anmaßend sein. Schließlich gibt es keinen einheitlichen Volkswillen, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Meinungen und Ansichten. „Volkes Stimme“ zeigt sich daher oft als eigene Stimmung oder gar Missstimmung. Welche – möglicherweise negativen – Auswirkungen die Umsetzung eines angemaßten Volkswillens hätte, will man selbst nicht wahrhaben.
„Ihr sollt mein Volk sein.“ Das ist Gottes Zuspruch an Israel, der in Jesus Christus auch für uns gilt. Der Anspruch kehrt sich um. Nicht unser Wille, sondern sein Wille gilt, so wie wir ja im Vaterunser beten: „Dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden.“ Gottes Volk findet sich, wo Menschen sich gemeinsam auf sein Wort einlassen und sich darin einig sind: Dein Wille geschehe. Was Du für uns vorgesehen hast, kommt uns schlussendlich zugute.
„Ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein“. So werden wir von Gott täglich neu beansprucht. Wenn wir uns im Glauben auf diesen Anspruch einlassen, wächst unser Gottvertrauen. Dafür hat ja Dietrich Bonhoeffer wunderbare Worte gefunden: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns, am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Jochen Teuffel
HERR, unser Gott, Deine Schöpfung tauchst Du in himmlisches Licht. Wunderbare Farben lassen uns staunen. Helle Dunkles in unseren Seelen auf. Bringe Licht, wo uns die Aussicht fehlt. Durch Jesus Christus. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 12 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ (EG 637) zum Anhören und Mitsingen.