Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Donnerstag, 23. Dezember
„Von Gebet und Fürbitte lasst nicht ab: Betet allezeit im Geist und dazu seid wach!“ (Epheser 6, 18)
Wie wichtig ist uns das Gebet und die Fürbitte?
Beschränkt es sich auf Gottesdienste, in denen sie fester Bestandteil sind?
Apostel Paulus fordert die Gemeinde in Ephesus auf von Gebet und Fürbitte nicht abzulassen. An anderer Stelle schreibt er:
„Betet ohne Unterlass.“ (1. Thess. 5, 17)
„Ich kann doch nicht den ganzen Tag die Hände falten und die Augen schließen. Hab ja noch so ein paar andere Dinge zu tun.“, mag jetzt Jemand anmerken.
Da beschränken wir das Beten auf eine formale Handlung in einer bestimmten Körperhaltung. Das versteht Paulus aber nicht unter beten. Für ihn ist beten ein Reden mit und ein Hören auf Gott. Beten ist Kommunikation zwischen Mensch und Gott. Keine Einbahnstraße. Nicht gebunden an einen bestimmten Ort oder eine festgelegte Zeit. Diese Kommunikation kann und soll in jeder Situation und zu jeder beliebigen Zeit stattfinden. Gott hat immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen, unsere Bitten und Fürbitten, sowie unseren Dank. Und die Form spielt dabei keine Rolle. Jesus bringt das in Matthäus 6, 5 – 8 sehr deutlich zum Ausdruck.
Wir dürfen zu Gott kommen wie Kinder zu ihrem Vater. Kein Vater wird seinem Kind vorschreiben zu welcher Zeit und in welcher Form es mit ihm reden darf. Vielleicht nur 1 Stunde am Sonntag und dann in wohl ausformulierten Sätzen vorgetragen?
Ein solches Verhalten in einer Familie würden wir kritisch hinterfragen.
Und bei unserer Kommunikation mit Gott?
Bei unserem Reden mit Gott sollen wir nicht die Fürbitte für andere Menschen vergessen. Beispielsweise für uns Nahestehende, für Gemeindeglieder, für verfolgte Christen in aller Welt, für die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft und für viele mehr. Bedrängte Christen in aller Welt berichten immer wieder, dass sie durch die Gebete von Glaubensgeschwistern gestärkt, ermutigt und getröstet werden.
Ein Dienst der Nächstenliebe, der uns „nur“ Zeit kostet, aber viel bewirkt.
Helmut Haas
Vater im Himmel, du möchtest an meinem Leben teilhaben. Du möchtest mit mir reden, aber so viele Stimmen verlangen nach meiner Aufmerksamkeit. Ich möchte stille werden vor dir und mit dir reden. Dabei aber nicht nur an mich denken, sondern auch meine Mitmenschen nicht aus dem Blick verlieren. Hilf du mir dabei.
Amen
Lied: Gott hört dein Gebet…
Als heutige Bibellese ist Maleachi 3, 13 – 18 vorgesehen.