Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Dienstag, 23. Februar
„So sind wir Botschafter Christi, und Gott gebraucht uns, um durch uns zu sprechen. Wir bitten inständig, so, als würde Christus es persönlich tun: „Lasst euch mit Gott versöhnen!“ 2. Korinther 5, 20 (Neues Leben Bibel)
Dieser Vers wird viel zitiert in der Mission, wie man sich vielleicht denken kann – 2Cor5:20 steht sogar als Kennziffer auf einem unserer Überseecontainer…
Was hat es damit auf sich, warum ist er so wichtig?
Nun, vielleicht könnte man ihn als Teil unserer „Arbeitsplatzbeschreibung“ sehen. Wir hier in der Mission sind Botschafter. Wir überbringen eine Nachricht von unserem Auftraggeber an die Menschen, zu denen wir geschickt werden.
Botschafter vertreten die Interessen eines Landes in einem anderen Land. Sie können nicht einfach ihre eigene Meinung kundtun, sondern müssen so sprechen und handeln, wie es ihnen von ihrer Heimatregierung aufgetragen wurde.
Vielleicht ist es dem Botschafter ab und zu gar nicht wohl mit dem, was er sagen muss, oder wie er sich verhalten soll. Vielleicht würde er, um des lieben Friedens willen, lieber still sein und ein ruhiges Leben in seinem Gastland leben. Vielleicht würde er manchmal lieber Party machen, statt sich „ordentlich“ zu benehmen…
Paulus sah sich als Botschafter Gottes. An vielen Stellen in seinen Briefen betont er, dass er nicht seine eigene Botschaft überbringt, sondern das Evangelium von Jesus Christus.
So schreibt er auch hier: „…als würde Christus es persönlich tun…“. Jesus Christus ist sein Auftraggeber, seine „Heimatregierung“, und ihm gegenüber ist er verpflichtet.
Die Botschaft ist ebenso klar: „Lasst euch mit Gott versöhnen!“
Und wir? Ich bin ziemlich weit weg von zu Hause, die Vorstelltung, als Botschafterin unterwegs zu sein, fällt da relativ leicht. Auch ich betrachte Gott als meinen Auftraggeber und will seine Botschaft, sein Evangelium, bei den Menschen hier bekannt machen.
Manchmal ist das gar nicht so einfach. Wer mich kennt weiß zum Beispiel, dass ich Röcke zu tragen ziemlich schrecklich finde. Wenn ich aber hier im „Busch“ vor einer Gemeinde oder einer Schulklasse stehe und Gottes Wort weitergebe, kann ich das nicht in einer Hose tun, weil mir sonst gar niemand zuhören würde. So nehm ich das „Übel“ auf mich, damit ich im Sinne meines Auftraggebers handeln kann.
Wie weit muss man von zu Hause weg sein, um Botschafter zu sein?
Ok., das ist eine dumme Frage, aber der Punkt ist der: wer Gottes Reich als seine Heimat betrachtet, kann in dieser Welt immer nur zu Gast sein (s. Hebräer 13,14).
Und Gott als unsere „Heimatregierung“ hat uns allen eine Botschaft und einen Auftrag für diese Welt und die Menschen um uns herum gegeben. Erfüllen wir diesen Auftrag, mit seiner Hilfe, bis er uns abberuft und wir bei ihm zu Hause in den Ruhestand gehen können.
Cornelia Letting
Vater im Himmel, manchmal ist mir gar nicht danach, mich als treue Botschafterin in Deinem Auftrag zu benehmen. Vielen Dank, dass Du Geduld mit mir hast und mich trotz allem weiter an Deinem Reich mitbauen lässt.
Ich bete heute für alle Missionare, die oft unter Einsatz ihres Lebens zu fremden Völkern gehen um ihnen von Dir zu erzählen. Stärke und beschütze sie, hilf ihnen, auch nach Rückschlägen nicht aufzugeben und schenk ihnen immer wieder die Gewissheit, dass sie in Deinem Namen unterwegs sind und dass Du sie nicht alleine lässt.
Als heutige Bibellese ist Lukas 10,25-37 vorgesehen.