Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Samstag, 23. Januar
So spricht der Herr: „Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun.“ (Jeremia 32, 41)
Wann hast Du das letzte Mal jemandem etwas Gutes getan?
Und wie hast Du dich danach gefühlt?
Jemandem etwas Gutes tun, das erfüllt uns doch im Normalfall mit einer gewissen Genugtuung, vielleicht auch mit ein bisschen Stolz und mit einer guten Portion Freude.
So geht es nicht nur uns Menschen. Auch Gott hat seine Freude daran den Menschen Gutes zu tun.
Das galt auch damals für sein Volk Israel zur Zeit des Propheten Jeremia. Als Gott die obige Zusage macht, steht die Eroberung und Zerstörung der Stadt Jerusalem durch das Heer der Babylonier kurz bevor. Jeremia hat seinem Volk Gericht zu verkünden. Es hat sich von Gott abgewandt. Hat fremde Götter angebetet und ihnen geopfert. Nun steht der Untergang der Stadt Jerusalem bevor. Hoffnungslosigkeit macht sich in der Bevölkerung breit.
In diese Situation der Hoffnungslosigkeit hinein macht Gott Jeremia eine Zusage. Die Zerstörung Jerusalems und die babylonische Gefangenschaft sind nicht das Ende. Gott macht nicht endgültig Schluss mit seinem Volk. Gott zeigt Jeremia eine Perspektive für die Zukunft auf:
„Ich werde sie wieder sammeln und an diesen Ort zurückbringen. Ich werde einen neuen Bund mit ihnen schließen. Sie sollen sicher wohnen. Und es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun.“ (Jeremia 32, 37 und 41)
Gott erbarmt sich wieder über sein Volk und gibt ihm eine Zukunftsperspektive. Aber er wendet die Zerstörung Jerusalems und die babylonische Gefangenschaft deshalb nicht ab.
So wie er mit seinem Volk Israel umgeht, so behandelt er auch dich und mich. Er erbarmt sich immer wieder neu über uns. Auch wenn Du ihm untreu wirst. Er nimmt dich immer wieder neu an. Er nimmt dich in den Arm, wenn Du wieder zu ihm umkehrst. Und es ist ihm eine Freude, dir Gutes zu tun.
„Da merk ich aber nicht viel davon“ – zumindest mag es sich so für dich manchmal anfühlen. Es geht drum zu vertrauen. Zu vertrauen gegen allen Anschein, gegen alle äußeren Umstände. Vielleicht auch gegen alle Vernunft. Gott hat seine Freude daran, dir Gutes zu tun.
So wie Gott die Zerstörung Jerusalems nicht abgewandt hat, so lässt er auch mich und dich manchmal durch schwere Zeiten gehen. Aber er lässt dich nicht allein. Er macht nie Schluss mit dir. Er nimmt dich immer wieder neu an. Und er freut sich, dir Gutes zu tun.
Darauf gilt es zu vertrauen.
Helmut Haas
Vater im Himmel, du bist nie fertig mit mir. Auch in schweren Zeiten hast du mich im Blick. Ich liege dir am Herzen. Und du freust dich, mir Gutes zu tun. Lass mich das auch an diesem Tag erfahren und erkennen. Amen
Als heutige Bibellese ist Lukas 6, 27 – 35 vorgesehen.