Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 24. März
Alles ist euer. Ihr aber seid Christi. 1. Kor 3,22-23
Ist uns eigentlich klar, welche Freiheit uns Gott gibt als Christen?
Alles ist euer. Man könnte flapsig übersetzen: Macht, was ihr wollt. Oder: Euch steht die Welt offen. Wählt aus. Entscheidet. Alles ist euer.
Seit Monaten leben wir mit einem Lebensgefühl, was alles nicht geht, dass wir eingeschränkt sind in unseren Möglichkeiten. Dass das Leben auch zerbrechlich ist, endlich und wir weder allwissend noch perfekt.
Vielleicht müssen wir wieder den Grund unserer christlichen Freiheit begreifen, dass sie sich nicht an den äußeren Dingen festmacht, sondern allein an Christus. Allein an der Liebe Gottes in ihm. Allein an einem uns gnädigen Gott.
Ihr aber seid Christi. Die wahre Bindung macht erst wahrhaft frei. Wenn geklärt ist. zu wem man gehört, wem man sich verspflichtet weiß, zu einem Christus, bei dem man auch Fehler machen darf, wird man freier sein im Umgang auch mit anderen.
Weil wir Teilhaber all dessen sind, worauf es wirklich ankommt für ein erfülltes Leben. Weil Christus schon alles Entscheidende getan hat für uns, können wir in einer Freiheit leben, die sich an der Liebe Gottes orientiert. Wenn wir mit Christus so verbunden sind, dass wir mit ihm leben, mit ihm sterben und mit ihm auch auferstehen werden, dann liegt darin Freiheit vor falschen Ängsten, Kleinmut und Verzagtheit.
Dann können wir mit einer durch Christus gewonnenen Freiheit auch mit der eigenen Endlichkeit und Unzulänglichkeit und der der anderen anders umgehen. Können tun, was notwendig ist, können Verantwortung übernehmen, ohne perfekt sein zu müssen.
Ihr aber seid Christi. Für uns Christen ist das geklärt. Gott hat es für uns geklärt. Nichts und niemand darf uns trennen, von dem, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Warum also sich beeindrucken lassen oder gar lähmen von äußeren Beschränkungen, zumal sie Leben schützen, Ausdruck einer Solidarität sind, ohne die kein Zusammenleben gelingt? Warum sehen wir den Mangel so groß und trauern unserer Freiheit in Christus so wenig? Warum sind wir immer noch so kleinlich in der Kritik an anderen? Nutzen wir doch, woran wir glauben und was uns zugesagt ist: Alles ist euer. Ihr aber seid Christi.
Hans-Joachim Scharrer
Jesus Christus, gut dass wir zu dir gehören. Du hast die Welt überwunden, ja selbst den Tod. Mach mich gelassen in dir. mutig mit dir, zuversichtlich wegen dir. Ich will das Leben annehmen und zur Antwort werden auf dein Leben, Sterben und Auferstehen. Amen.
Als heutige Bibellese ist Lukas 22,31-38 vorgesehen.