Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 27. Januar
„Die Dummheit kennt keine Grenzen. Aber verdammt viele Leute.“
So steht es auf dem aktuellen Blatt meines Spruchkalenders auf dem Schreibtisch.
Der Spruch passt ein Stück weit zur Losung des heutigen Tages:
„Die in ihrem Geist irren, werden Verstand annehmen, und die, welche murren, werden sich belehren lassen.“ (Jesaja 29, 24)
Schön wär’s…
…mag manch einer denken. Auch angesichts dessen, dass fake news, alternative Fakten und Verschwörungstheorien derzeit Hochkonjunktur haben.
Was steckt aber wirklich hinter diesem Text?
Warum redet Gott hier durch den Propheten Jesaja so deutlich Klartext zu seinem Volk Israel?
Denn das heißt doch, dass das Volk sich irrt, nichts versteht und dann noch rummault.
Die Assyrer haben das Nordreich eingenommen und die 10 Stämme in die Verbannung geführt. Nun ziehen sie nach Süden, um die Stadt Jerusalem zu belagern. Allerdings ohne Erfolg. Durch Gottes Eingreifen können die Assyrer die Stadt nicht einnehmen und müssen unverrichteter Dinge wieder abziehen (nachzulesen ist das in den Kapiteln 36 und 37).
Gottes Ziel ist es, dass das Volk durch diese Belagerung zur Besinnung kommt. Dass sie Gott nicht nur mit den Lippen bekennen und die Gottesdienste nicht nur äußere Form sind. Gott wirft dem Volk Israel vor, nicht mit dem Herzen dabei zu sein. Mal wieder Gott untreu zu werden.
Bei allem Gericht, das Gott seinem Volk ankündigt, gibt er auch eine Perspektive für die Zukunft. Er stellt ein neues Verhältnis zwischen ihm und seinem Volk in Aussicht. Sie werden wieder zur Besinnung kommen. Sie werden erkennen, dass sie Gott untreu geworden sind. Sie werden sich belehren lassen, dass ihr Murren gegen Gott die falsche Einstellung war. Denn verursacht war die Misere durch ihren eigenen Ungehorsam.
Wie oft machen wir Gott Vorwürfe?
Wie oft klagen wir Gott an, weil wir mit unserer Situation nicht zufrieden sind?
Und wie oft müssen wir im Nachhinein erkennen, dass es unsere eigenen Fehler waren?
Gott erwartet auch von uns als seine Nachfolger, dass wir ihm treu sind. Dass wir nicht nur dem Namen nach Christen sind. Der Gottesdienst nicht nur schöne Tradition ist.
Sondern dass wir in und aus einer persönlicher Beziehung mit ihm leben. Unser Leben in allen Bereichen an seinem Willen ausrichten und ihm vorbehaltlos vertrauen.
Dann sind wir nicht die Dummen…
Helmut Haas
Vater im Himmel, wir meinen oft, wir wüssten alles besser. Oft genug murren wir über deine Wege, die du uns führst. Vergib uns und belehre du uns eines Besseren. Ich möchte dir vertrauen und bitte dich um Führung und Leitung auch an diesem Tag. Amen
Als heutige Bibellese ist Lukas 6, 47 – 49 vorgesehen.