Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 29. Juli
Wir haben nichts in die Welt gebracht; darum können wir auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns damit begnügen. 1. Timotheus 6, 7-8
Unsere Tochter erwartet in wenigen Tagen ihr erstes Baby und wahrscheinlich kommt es auf die Welt und bringt, genau, nichts mit! Es kommt mit ziemlicher Sicherheit nackt auf die Welt, eben so, wie alle anderen Babys auf der Welt auch. Das macht aber nichts,wir werden es trotzdem lieben!♥ So sind wir ja alle einmal hier auf der Erde angekommen. Und genau so, wie unser Leben einmal für uns begonnen hat, so wird es mit ziemlicher Sicherheit auch wieder enden….wir werden ohne etwas mitnehmen zu können, auch wieder von dieser Erde gehen.
Als der Nachlassverwalter von John D. Rockefeller, einem der reichsten Menschen der Neuzeit, danach gefragt wurde, was er denn hinterlassen habe, antwortete dieser: Alles.
Und von Alexander dem Großen wird erzählt, dass er sich mit offenen Händen nach oben zeigend bestatten lies, als Zeichen dafür, dass er trotz all seines Reichtums und seiner Erfolge mit nichts als leeren Händen gehen würde. Beide Geschichten können uns zum Nachdenken über uns selbst anregen, auch wenn wir nicht ganz so reich und erfolgreich wie Rockefeller und Alexander sind. Aber wir sind ja auch weit davon entfernt wirklich arm zu sein.
„Wenn wir aber Kleidung und Nahrung haben, so wollen wir uns damit begnügen. “,steht da noch. Also wenn ich da an unser Haus denke, an die vollen Kleiderschränke, an den gut gefüllten Kühlschrank, an Möbel und den sonstigen Kram, dann ist das schon viel mehr, als wir zum überleben brauchen. Wir haben tatsächlich viel mehr als nur Kleidung und Nahrung.
Ich denke Wohlstand an sich ist auch nicht verwerflich, wichtig ist unsere Haltung dazu. Die Erkenntnis, dass das alles nur zeitlich begrenzt in unserem Besitz ist, etwas, das wir an der Garderobe des Lebens irgendwann wieder abgeben müssen. Diese Erkenntnis kann auch unser Verhältnis zu Geld und Besitz korrigieren und das kann unglaublich befreiend sein! Und Reichtum wird von Gott sowieso anders definiert, als von uns, denn vor dem Satz unserer heutigen Tageslosung:
Wahrer Glaube und die Fähigkeit, mit wenigem zufrieden zu sein, sind tatsächlich ein großer Reichtum.
So schlage ich Ihnen (und auch mir) heute vor, den Blick auf das zu lenken, was wir haben. Ich glaube ein Tag würde kaum ausreichen, um wirklich jedes Teil in unserem Haushalt auch nur in die Hand zu nehmen oder eines Blickes zu würdigen. Vielleicht ist heute auch mal der Tag um wieder auszumisten und sich jetzt schon von so manchem zu verabschieden?
So wünsche ich uns einen zufriedenen Tag voller Dankbarkeit für all das, was wir haben und uns von Gott für eine begrenzte Zeit zur Verfügung gestellt wurde.
Berit Knorr
Lieber Vater, du hast mich überreich beschenkt. Ich habe wirklich alles was ich zum Leben brauche und noch viel mehr. Hilf mir zufrieden zu sein mit dem, was ich habe. Irgendwann muss ich das alles hier auf der Erde wieder zurücklassen. Nichts kann ich mitnehmen. Hilf mir das nie zu vergessen, denn eines Tages muss ich los lassen um zu dir zu kommen. Amen
Als heutige Bibellese ist Micha 7,8-20 vorgesehen
Liedvorschlag: Kinder wie die zeit vergeht von Daniel Chmell https://youtu.be/PiHQQOhBOe4