Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Dienstag, 3. November
Hanna pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Lukas 2,38
Hanna war vierundachtzig Jahre alt und schon lange Witwe. Sie hatte den Tempel schon seit Jahren vielen Jahren nicht mehr verlassen und dort diente sie Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.
Heute war sie wie jeden morgen durch die Hallen gelaufen. Dort sah sie Menschen kommen und gehen.Viele kamen regelmäßig und waren alte Bekannte, manche kamen zum ersten mal.
Da fiel ihr eine kleine Familie auf. Sie standen etwas unsicher in mitten der Menschenmenge und sahen sich um. Wahrscheinlich wollten sie ihren kleinen Sohn dem Herrn weihen, so wie es im Gesetz stand und üblich war, das kam hier öfter vor. Hanna beobachtete sie aus einiger Entfernung. Irgendwie hatte das Paar mit dem Kind etwas besonderes an sich, auch wenn Hanna gar nicht sagen konnte was…
Als sie noch überlegte, was das wohl sein könnte und ob sie hingehen und ihnen zu helfen sollte, da sah sie aus den Augenwinkeln wie der alte Simeon mit flotten Schritten durch die Tempeltür eilte.
Hannah kannte ihn gut. Auch er kam seit vielen Jahren fast täglich hier her, aber was war denn heute mit ihm los? Mit einem strahlen auf den Lippen stand Simeon nun in der Halle und schaute sich um als ob er etwas suchen würde, dann ging er schnurstracks auf das Ehepaar zu.
Woher er die Beiden wohl kannte? Neugierig geworden kam auch Hanna nun näher und so konnte sie sehen und hören, was geschah:
Simeon stand jetzt direkt vor den Eltern die ihn fragend anblickten. Er richtete seinen Blick auf den kleinen Jungen, Freudentränen rannen ihm über die runzligen Wangen als er ihn vorsichtig aus den Armen der Mutter nahm. Dann sagte er laut und mit zitternder Stimme:
„Herr, nun kann ich in Frieden sterben! Wie du es mir versprochen hast, habe ich den Retter gesehen, den du allen Menschen geschenkt hast. Er ist ein Licht, das den Völkern Gott offenbaren wird, und er ist die Herrlichkeit deines Volkes Israel!“
Da begriff Hanna, was Simeon da gerade gesagt hatte! Ihr altes Herz begann aufgeregt zu schlagen und auch sie wurde von einer unbeschreiblichen Freude erfüllt. Konnte es denn wahr sein, dass sie das noch erleben und Ihn noch mit eigenen Augen sehen durfte? Dieser kleine Junge war der Retter, der Erlöser!!
Und während Simeon noch redete, begann Hanna Gott zu preisen. Und sie erzählte jedem der ihr begegnete von diesem Kind. ..
Ich habe hier versucht die Geschichte mit meinen Worten zu nachzuerzählen, denn in der Bibel wird sie nur mit wenigen Sätzen wiedergegeben, aber manchmal brauchen wir etwas mehr um uns das Geschehene vorzustellen zu können.
Für Hanna und auch für Simeon war DAS der Höhepunkt ihres Lebens! Sie wussten, aus den alten Schriften , dass der Messias kommen würde und nun hatte Gott selbst ihnen offenbart, wer dieser kleine Junge war. Das muss so überwältigend gewesen sein, so lebensverändernd!
Und seither passiert es immer wieder! Seit über 2000 Jahren dürfen Menschen erkennen wer Jesus ist. Manche trifft diese Erkenntnis blitzartig und völlig unvorbereitet und für andere ist es ein jahrelanger Prozess, für jeden eben ganz von Gott maßgeschneidert. Das Ergebnis aber ist immer das Gleiche.
Es ist lebensverändernd, es ist der Wende-und Höhepunkt im Leben!
Berit Knorr
Lieber Vater im Himmel, Hanna durfte Jesus sehen und erkennen. Das muss für sie ein unglaublicher Glücksmoment gewesen sein. Ich möchte das auch erleben. Lass mich begreifen und erkennen, wer dein Sohn für mich sein kann.
Amen
Als heutige Bibellese ist Jeremia 31,18-20.31-37 vorgesehen.
Liedvorschlag: Das war der schönste Tag https://youtu.be/ZkW5wDex-04