Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Dienstag, 5. Mai
„Gott breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“ (Hiob 9,8.9)
Das steht in den Sternen heißt es, wenn wir nicht wissen, ob etwas oder wann etwas auf uns zukommt. Man kann zwar die Sterne sehen, aber was diese für uns vorsehen, bleibt einem uneinsichtig. Da sind wir dann auch gleich beim Schicksal. Das Schicksal tut uns etwas an oder enthält uns etwas vor, ohne dass wir eine Ursache bzw. einen Willen erkennen können.
Der leidgeprüfte Hiob findet sich mit seinem Schicksal nicht ab. Was in den Sternen steht und damit der eigenen Einsicht entzogen bleibt, sieht er von Gott so gefügt: „Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“ Alles, was mit uns geschieht, soll göttlicher Fügung unterliegen. Genau da fängt dann der menschliche Einspruch an: Warum, Gott, hast du das zugelassen? Warum tust du uns das alle an? Das sind die Fragen, auf die wir Menschen kaum eine befriedigende Antwort erhalten.
Wer daraufhin mit Gott abgeschlossen hat, mit ihm also fertig ist, muss sich mit einem sinnlos scheinenden Schicksal abfinden, das sich selbst nicht ändern lässt. Anders Hiob, der mit Gott niemals fertig ist, auch da wo er mit seinem Leben hadert und Gott anklagt. „Ich weiß: Mein Erlöser lebt, als Letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen. Ihn selber werde ich dann für mich schauen; meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd.“ (Hiob 19,25-27) Am Ende seiner Leidensgeschichte hat Hiob Recht.
Jochen Teuffel
Himmlischer Vater, Du mein Gott, was in den Sternen steht, hat sich Deinem Willen zu fügen. Ich möchte Licht sehen auch in der Dunkelheit, Dein Licht, das mir die Zweifel nimmt. Komm Du mir in Deine Sohn nahe. Lass mich Deine Liebe spüren. In Jesus Christus. Amen.
Als heutige Bibellese ist 1 Petrus 3,18-22 (Die Herrschaft Christi über alle) vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Befiehl du deine Wege“ (https://www.youtube.com/watch?v=TXMZVpwiLaw) zum Anhören und Mitsingen.