Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 5. September
Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird belohnt werden, spricht der HERR. Jeremia 31,16
So es keine Krokodilstränen sind, kommen Menschen im Weinen sich selbst nahe. Tränen sind das „Grundwasser der Seele“ (Gotthard Fuchs). Man braucht sich seiner Tränen nicht zu schämen, wollen diese eine Verbindung zu anderen herstellen. So darf die eigene Rührung im Gebet auch Gott zufließen.
Im Weinen gerät unser Leben in Fluss. Und doch muss ein schmerzliches Weinen irgendwann ein Ende finden. Andernfalls droht sich das eigene Leben untröstlich aufzulösen. „Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird belohnt werden.“ Gottes Zuspruch beim Propheten Jeremia stellt Heilung in Aussicht. Die eigene Rührung findet Seine Berührung. Was dir verlorengegangen ist, wird sich bei Ihm wiederfinden.
Am Ende der Bibel kommen die erlösenden Worte visionär zur Sprache: „Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen.“ (Offenbarung 21,3f)
Jochen Teuffel
Himmlischer Vater, Du unser Gott, unermüdlich deine Macht, unvorstellbar deine Vorsicht. In deinem Sohn bist Du uns nahegekommen – näher, als wie uns selbst. Tränenreich hat er angenommen, was dich verlieren lässt. Dein Geist durchringe unser Herz, rühre unsere Seele an, damit wir zu dir finden und uns dir anvertrauen. Durch Jesus Christus. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 119,137-144 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Gott trocknet deine Tränen“ zum Anhören und Mitsingen.