Mittwoch, 08. Juni
„Haltet den Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn der Herrlichkeit, frei von allem Ansehen der Person.“ (Jakobus 2, 1)
Kleider machen Leute…
Wer in der Gesellschaft etwas zählen will, der muss entweder Geld haben, ein angesehenes Amt bekleiden oder Macht, zumindest einen entsprechenden Titel, besitzen. Wer nichts davon vorweisen kann, der gehört zum Fußvolk. Und wer bettelarm ist, der kann alles vergessen.
Wer unsauber gekleidet ist und schon von weitem mit dem Geruchssinn wahrgenommen werden kann, um den macht man nach Möglichkeit einen großen Bogen.
Wer dagegen angesehen und gut gekleidet ist, sowie ein teures Parfum verwendet, dem wird mit Höflichkeit begegnet und ein reservierter Platz in der vordersten Reihe angeboten.
Genau das spricht Jakobus in seinem Brief an, wenn er fortfährt:
„Wenn in eure Versammlung ein Mann käme mit einem goldenen Ring und in herrlicher Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung und ihr sähet auf den, der herrlich gekleidet ist, und sprächet zu ihm:
»Setze du dich hierher auf den guten Platz!«
Und sprächet zu dem Armen:
»Stell dich dorthin!« Oder: »Setze dich unten zu meinen Füßen!«,
ist’s recht, dass ihr solche Unterschiede bei euch macht und urteilt mit bösen Gedanken?“ (Jakobus 2, 2 – 4).
Jakobus stellt klar, dass der Wert und die Würde eines Menschen weder von seinem äußeren Erscheinungsbild abhängig ist, noch von Amt, Würden und Reichtum. Aber sie hängt auch nicht von der Lebensphase ab, egal ob vor der Geburt oder vor dem Tod. Auch nicht von Gesundheit oder körperlicher Einschränkung. Auch nicht vom Geschlecht.
Denn alle Menschen sind Geschöpfe Gottes. Von ihm haben wir alle das Leben geschenkt bekommen, sind von ihm gewollt und wertgeschätzt.
Was nehmen wir uns heraus hier Unterschiede zu machen?
In der ganzen Welt sehen wir, dass Menschen nach dem Ansehen der Person behandelt werden. Dass die einen ausgegrenzt und die anderen hofiert werden.
Dagegen schreibt Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom:
„Stellt euch nicht der Welt gleich.“ (Römer 12, 2)
In unseren Gemeinden sollen andere Wertmaßstäbe gelten. Nämlich Nächstenliebe, frei von allem Ansehen der Person.
Wird das bei uns auch nach Außen hin sichtbar?
Helmut Haas
Vater im Himmel, von dir haben wir unser Leben und unsere Würde. Wir Menschen sind schnell mit Vorurteilen über unsere Mitmenschen. Sortieren sie nach dem ersten Eindruck, ohne sie wirklich zu kennen. Schenke du, dass wir unsere Mitmenschen nicht nach Ansehen, Reichtum und Macht beurteilen, sondern sie als deine geliebte Geschöpfe annehmen.
Amen