Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Freitag, 08. März
„Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.“ (Römer 11, 29)
Wie oft erleben wir, dass Menschen nach dem Motto leben:
»Was geht mich mein Geschwätz von gestern an? Was gestern dran war, ist heute schon Geschichte. Wenn sich die Verhältnisse ändern, vielleicht gar zu meinem Nachteil, dann bin ich flexibel in meiner Einstellung. Wenn der Wind sich dreht, dann bin ich schnell dabei mein Fähnchen in diesen zu hängen, wenn ich mir dafür einen Vorteil verspreche. Da pfeife ich gerne auf Verlässlichkeit. Dann zählen meine Zusagen und Versprechen nichts mehr.«
Ganz anders beim Gott der Bibel. Gott steht zu seinem Wort, unveränderlich.
Wir Menschen sehen die Vergangenheit, versuchen daraus die Gegenwart zu leben und gestalten, aber gehen in die Zukunft wie ins Ungewisse.
Gott aber sieht weiter. Er sieht durch den Zeithorizont. Dadurch kann er seine Entscheidungen anders, zukunftsorientierter, treffen als wir Menschen mit unserem begrenzten Zeithorizont. Gott hat das zukünftige Ziel im Blick, nicht nur die Vergangenheit und die Gegenwart. Und er hält daran fest, weil die Geschichte der Erde und der Menschheit – und damit auch meine persönliche Geschichte – auf sein Ziel zugeht.
Paulus bezieht im Textzusammenhang – in den Kapiteln 9 bis 11 – seine Aussage auf die Geschichte Gottes mit seinem auserwählten Volk Israel. In allen Wirren, in allem Auf und Ab in der Geschichte seines Volkes, ausgehend von der Erwählung und den Zusagen Abrahams, bis hin zu den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten, bleibt Gott bei seinen Zusagen und Verheißungen. Steht er zu seinem Wort und zu seinem Volk.
Gilt dann dieser Text für uns, wenn er im Zusammenhang mit der Erwählung seines Volkes Israel steht?
Sicherlich nicht direkt, aber wir können aus diesen Aussagen etwas erfahren über die Eigenschaften Gottes, über seine Verlässlichkeit. Auch wir können uns auf Gottes Aus- und Zusagen verlassen. Zusagen, die er uns in der Bibel und in seinem Sohn Jesus Christus gegeben hat. Zusagen, denen wir vertrauen können. Wir können Gott und Jesus Christus unser Leben anvertrauen – ohne Wenn und Aber, und einer Zukunftsperspektive, die über unser Leben hier auf der Erde hinaus geht.
Er verspricht uns kein sorgloses Leben, keine materiellen Sicherheiten, kein endloses Leben auf Erden in Gesundheit und Wohlstand. Aber er verspricht uns ein erfülltes Leben, ein Leben im Frieden mit Gott, ein Leben mit Sinn und Ziel, ewiges Leben – wenn wir das wollen.
Gottes Zusagen sind kein leeres Geschwätz, das ihn morgen nicht mehr interessiert, sie gereuen ihn nicht.
Was hindert dich ihm zu vertrauen?
Helmut Haas
Vater im Himmel, dir kann ich vertrauen. Du stehst zu deinem Wort. Du siehst über meinen Horizont hinaus. Daher kann ich mich auf dein Wort verlassen. So bitte ich dich, führe und leite du mich durch diesen und die kommenden Tage. Denn du kennst den Weg und das Ziel.
Amen