Freitag, 10. Juni
Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen und gebt nicht Raum dem Teufel. Epheser 4, 26 – 27
Wenn es einen Ratschlag gibt, den man Paaren oder gerne auch für andere intensive Beziehungen gerne mitgeben würde, dann ist es dieser: Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.
Warum ist das so wichtig? In engen Beziehungen – Partnerschaften, Familie oder Freundschaften – bleibt es nicht aus, dass man sich hin und wieder verletzt. Das ist so: Wo ich mich öffne, mache ich mich verletzlich. Wo ich mich öffne, kann es passieren, dass jemand einen Wunden Punkt trifft. Das muss nicht einmal absichtlich sein.
Ich werde verletzt, ich werde zornig, vielleicht fallen unschöne Worte. Und jetzt? Je länger die unfriedliche Situation währt, desto leichter bauen sich riesige Gedankengebäude auf, was ich dem anderen sagen könnte, was ich erwidern könnte, wie ich mich rächen könnte. Geholfen ist damit aber nichts, sondern – so sagt es der Apostel des Epheserbriefs – ich gebe dem Teufel Raum, dem Zerstörer guter Beziehungen.
Und wenn ich das Gespräch suche? Vielleicht hat der andere nicht gewusst, wie sehr er mich verletzt. Wenn er es absichtlich getan haben sollte, vielleicht tut es ihm mittlerweile leid. Herausfinden kann ich das nur, wenn ich rede. Reden hilft, reden klärt. Bitten um Entschuldigung können ausgesprochen, Vergebung kann geschenkt werden.
Eigentlich erstaunlich, dass das die Menschen vor 2.000 Jahren auch schon gewusst haben und uns mitgeben, damit wir nach einem Streit klug handeln.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Herr Jesus, gib mir die Kraft, wenn mich jemand zornig gemacht hat, das Gespräch zu suchen. Amen.
Ökumenische Bibellese: Hohelied 6,1 – 7,10
Lied: Friede wie ein Strom https://www.youtube.com/watch?v=B_bAU72DDcs