Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 12. Februar 2025
„Sie gieren alle, Klein und Groß, nach unrechtem Gewinn, und Propheten und Priester gehen alle mit Lüge um und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen: „Friede! Friede!“, und ist doch nicht Friede.“ Jeremia 6,13-14
Jeremia, der arme Kerl! Er lebte in einer Zeit, in der das Volk in Jerusalem es wirklich auf die Spitze trieb. Jeder übervorteilte den anderen, wenn nur irgendwie möglich, Arme wurden noch mehr ausgebeutet, Reiche wurden immer reicher, Moral und Anstand spielten keine Rolle, es wurden andere Götter angebetet und der einzige allmächtige und lebendige Gott wurde zum „Wunscherfüller“ degradiert. Auch Priester und selbsternannte Propheten waren keine Ausnahme, sie unterstützten die ganze Sache, indem sie dem Volk versicherten, Gott könne gar nicht böse sein, alles sei gut.
Und mittendrin Jeremia, der wirkliche Prophet Gottes, der immer wieder Warnungen ausspricht und dafür ausgelacht oder sogar eingesperrt wird.
Erinnert mich diese Situation an etwas…?
Sind wir in unserer Gesellschaft heute nicht an einem ähnlichen Punkt?
Menschen versuchen, ohne Rücksicht auf Verluste, das Beste für sich herauszuholen; Reiche wollen immer noch reicher werden, Arme haben wenig Chancen auf Besserung; Menschenleben sind immer weniger wert, Sicherheits- und Rettungskräfte werden geschmäht und angegriffen; Moral und Anstand lösen sich in Wohlgefallen auf, alles ist erlaubt und alles ist ok.
Und wo sind unsere „Priester und Propheten“, wo ist „die Kirche“?
Hat sie einen klaren Stand, der auf dem Wort Gottes basiert und nicht auf den Trends der Gesellschaft? Stehen Bischöfe, Pfarrer und andere im Vollzeitdienst der Kirche Angestellte für das ein, was Gott uns in der Bibel sagt?
Oder bügeln sie auch, wie zu Jeremias Zeiten, alles glatt im Namen der Toleranz? Verkünden sie, dass alles erlaubt ist, was Spaß macht und Gott ja schließlich die Liebe ist, also kann er doch nicht böse sein…?
Mein Dank heute an alle Pfarrerinnen, Pfarrer und sonstige Kirchenleute, die klar zu Gott und seinem Wort stehen, auch wenn sie dafür seltsam angeschaut oder als „fundamentalistisch, radikal und intolerant“ beschimpft werden. Danke an alle Christinnen und Christen, die sich nicht von der Menge der lauten Stimmen beeinflussen lassen, sondern auf die leise Stimme unseres Gottes hören; die Liebe verbreiten im göttlichen Sinn; die Hass und Hetze entgegentreten und sich einsetzen für Gottes Wahrheit und Gerechtigkeit.
Möge unser Guter Hirte uns helfen, dabei zu bleiben, auch wenn es schwierig wird:
„Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an.“ (Römer 12, 9; zweiter Text für heute)
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, irgendwie wiederholt sich doch alles in der Geschichte. Unsere Welt heute erinnert sehr an die Welt, in der Jeremia lebte, Menschen rücken von Dir ab und machen, was sie wollen. Sicher gab es auch damals Leute, die zu Dir gestanden haben, die sich an Dein Wort gehalten und für wahre Nächstenliebe gekämpft haben.
Hilf mir bitte, das auch heute zu tun. Hilf mir, Deine Liebe und Wahrheit zu verbreiten und dazu zu stehen, auch wenn andere das intolerant und radikal finden. Amen