Mittwoch, 12. Oktober
„Als erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist.“
(Titus 3, 4 – 5)
Paulus blickt zurück. Er sieht sein Leben vor der Begegnung mit dem auferstanden Jesus, damals auf dem Weg in die Stadt Damaskus, in einem neuen Licht. Er war davor ein rechtgläubiger Pharisäer, der versuchte das Gesetz des Alten Testamentes bis ins letzte Detail zu erfüllen. Aber nach der Begegnung mit dem Auferstandenen erkennt er, dass ihn seine Werke, sein Tun und Handeln, vor Gott nicht gerecht machen. Er kann den Anspruch Gottes nicht aus eigener Kraft erfüllen. Das Einzige, was ihn vor Gott gerecht macht, das ist die Liebe und Barmherzigkeit Gottes. Das erkennt Paulus, als er zum Glauben an Jesus Christus findet.
Paulus spricht in unserem Text von seiner Wiedergeburt.
»Aber kann ein Mensch von neuem geboren werden?«, so fragte schon der Schriftgelehrte Nikodemus im nächtlichen Gespräch Jesus (nachzulesen in Johannes 3, 1 – 21). Jesus zeigt in diesem Gespräch Nikodemus auf, dass es bei der Wiedergeburt nicht um eine körperliche Neugeburt geht. Aber Kinder werden wir dadurch trotzdem – Gottes Kinder. Wir werden durch die Wiedergeburt ganz neue Menschen. Erneuert durch den Heiligen Geist, den Gott seinen Kindern schenkt. Denen, die an Jesus Christus glauben, ihn als Sohn Gottes anerkennen und mit ihm leben wollen.
»Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.«, so schreibt Paulus in 2. Korinther 5, 17.
Neu anfangen zu können, das wünschen wir uns manchmal. Das Alte und Vergangene hinter uns zu lassen. Auf einem leeren Blatt neu zu beginnen, nachdem sich auf dem alten Blatt zu viele Schreibfehler eingeschlichen hatten.
Genau so ist Vergebung. Genau so ist Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist. Nicht wenn wir eifrig alte Fehler versuchen zu korrigieren, sondern wenn Gott ganz neu mit uns anfängt – wie mit einem leeren Blatt.
Radierst Du noch an den alten Fehlern herum oder beginnst Du schon neu auf Gottes leerem Blatt zu schreiben?
Helmut Haas
Vater im Himmel, nicht aufgrund meiner guten Werke bin ich vor dir gerecht, sondern weil du mich in deiner Barmherzigkeit gerecht gemacht hast – ohne meinen Verdienst. Dafür danke ich dir. Und ich bitte dich, dass du mich jeden Tag durch deinen Heiligen Geist erneuerst und veränderst. Auch heute.
Amen