Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 14. Mai 2025
„Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer; so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.“ Psalm 139, 9 – 10
Es gibt kein Entrinnen, Gott ist vor mir, hinter mir, über mir und unter mir. Ich kann vor ihm nicht fliehen, selbst am „Ende der Welt“ hält mich seine Hand.
So sagt es der Psalm 139 – die Frage ist, ist das beängstigend? Fühle ich mich ausgeliefert, beobachtet, kontrolliert? Oder ist es beruhigend, weil ich weiß, dass Gott bei mir ist und mich durchs Leben geleitet, egal in welcher Situation ich mich befinde?
Ich glaube, die Entscheidung hängt sehr davon ab, wie ich Gott sehe, wer er für mich ist. „Pass auf kleines Auge, was du siehst – denn der Vater im Himmel schaut herab auf dich, drum pass auf, kleines Auge, was du siehst.“ Dieses Lied war nie bedrohlich für mich, unsere Mutter hat es für uns gesungen, wenn wir krank waren. Ihre Liebe hat uns Gottes Liebe gezeigt und ich fand es tröstlich, dass Gott auf mich herabsieht. Erst viel später hab ich mit Erstaunen gehört, dass Kinder dadurch zum Brav-sein gebracht werden sollten, dass Gott sozusagen zum allgegenwärtigen Aufpasser degradiert wurde.
Ich wünsche uns allen, dass wir Gott, unsern Herrn, immer besser kennenlernen, dass wir seine Worte lesen und verstehen, dass wir mit ihm sprechen und ihm zuhören. Und dass es dann wundervoll beruhigend für uns ist zu wissen, dass dieser liebende, geduldige und allmächtige Gott immer bei uns ist und dass seine Hand uns hält, egal, wo wir sind.
Cornelia Letting
Großer Gott, mein himmlischer Vater, wie gut tut es, dass ich Dich kennen darf als freundlich, gütig und liebevoll. Ab und zu auch ein bisschen streng, wenn es sein muss, aber niemals bedrohlich oder fremd. Vielen Dank für meine und alle Eltern, die ihren Kindern bedingungslose Liebe schenken und ihnen so Deine bedingungslose Liebe vermitteln und vorleben. Ich bete für die Kinder, die keine liebenden Eltern haben, dass Du ihnen Menschen über den Weg schickst, die ihnen von Dir erzählen und ihnen zeigen, was es heißt, von Dir geliebt zu sein. Amen