„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 15. Juli 2024

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:

Montag, 15. Juli

Als Jesus aus dem Boot stieg, sah er die vielen Menschen, und sie taten ihm leid, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Markus 6, 34

Schafe brauchen einen Hirten! Ohne sind sie verloren und irren hilflos durch die Gegend. Schafe brauchen nicht unbedingt ein Ziel, aber sie brauchen jemanden, der ihnen sagt, wo es langgeht.

Wenn sie keinen Hirten haben, werden sie nervös und legen sich nicht in Ruhe hin, denn sie sind immer auf der Hut und haben Angst vor wilden Tieren.

Zudem sind sie anfällig für Parasiten. Die Golfliege legt gerne ihre Eier in das feuchte etwas schmutzige Fell und deren Maden fressen sich dann durch die Haut seines Wirts. Das ist äußerst schmerzhaft und führt bei Nichtbehandlung meistens zum Tod.

Schafe brauchen also einen Hirten, der sie führt, der sie beruhigt und ihnen Sicherheit gibt, der immer in Sichtweite bleibt oder zumindest einen sicheren Zaun um sie stellt, damit sie sich zwischendurch erholen, wieder zu Kräften kommen können und nachts ruhig schlafen können.  

Schafe brauchen einen Hirten, der sie von Parasiten säubert, damit die sich nicht durch die Haut bohren und Tür und Tor für Bakterien und Viren öffnen.  

Jesus vergleicht uns oft mit Schafen. Nun sind Schafe ja nicht unbedingt die klügsten Tiere, aber wenn ich mir die Welt und die Nachrichten so ansehe, wie Menschen nach (scheinbar) starken und lauten Männern oder auch Frauen rufen, die ihr Land endlich wieder groß machen, die ohne Scham und Rücksicht auf Schwache los gehen, ihnen die Schuld für alles geben und allzu oft verbal entgleisen, finde ich den Vergleich mit Schafen doch ganz gelungen.

Die Frage bleibt, ob menschliche Hirten wie Trump, Meloni, Erdogan, Putin und wie sie alle heißen einem guten Hirten gerecht werden können und ob sie nicht eher die Parasiten anziehen und den Wolf hineinlassen. Und ob die Herde dann wirklich dauerhaft ruhig weiden und schlafen kann und sich sicher fühlt, das bezweifle ich auch. Sicher brauchen wir  Politiker, ohne geht’s ja scheinbar auch nicht, aber wir müssen niemanden vergöttern und anbeten, denn es sind auch nur Menschen mit all ihren Macken und Fehlern.

Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass Jesus noch heute am Ufer steht und dass es ihn jammert! Sie tun ihm leid, die Menschen, die nach einem starken Anführer suchen und nicht sehen, dass er längst hier ist.

Dass er kam, um sie ernst zu nehmen, sich um sie kümmert, die Parasiten entfernt und ihr Fell säubert. Dass er hier ist, um die Augen zu öffnen für die Wölfe im Schafspelz und für unseren Nächsten, der unsere Hilfe braucht.

Und dass es der Hirte ist, der uns nachts ruhig schlafen lässt, weil er sich um unsere Sorgen kümmern möchte und der uns letztendlich zum Ziel bringt. In die Ewigkeit Gottes.

Berit Knorr

Gebet: Vater im Himmel, ich bitte dich in Jesu Namen, öffne den Menschen die Augen und das Herz für deinen Sohn, der kam um unser Hirte zu sein.  Amen

Lied: Der Löwe und das Lamm

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Veröffentlicht in Tagesimpulse.