Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 16. September
Als Petrus die hohen Wellen sah, bekam er Angst. Er begann zu sinken und schrie: ‘Hilf mir, Herr!‘ Matthäus 14,30
Die Jünger waren schon einmal mit dem Boot vorausgefahren. Das Boot war mitten auf dem See und hatte schwer mit den Wellen zu kämpfen, weil ein starker Gegenwind aufgekommen war.
Die Sonne würde bald aufgehen, da kam er dann zu ihnen. Er ging über den See.
Als die Jünger ihn auf dem Wasser gehen sahen, schrien sie vor Entsetzen auf: „Es ist ein Gespenst!“
Sofort rief er ihnen zu: „Erschreckt nicht! Ich bin’s! Habt keine Angst!“
Da wagte es Petrus und sagte: „Herr, wenn du es bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!““Komm!“, sagte Jesus. Da stieg Petrus aus dem Boot, ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Als Petrus die hohen Wellen sah, bekam er Angst. Er begann zu sinken und schrie: ‘Hilf mir, Herr!‘
Wie kommt man nur auf so eine Idee, bei Sturm aus dem Boot aussteigen zu wollen! Und was hat Petrus erwartet? Dass er festen Schrittes auf festem Boden mit frohem Mut direkt in die Arme Jesu laufen würde? Aller hoher Wellen zum Trotz?
Oder wollte er nur vor seinen Freunden als besonders mutig und glaubensfest dastehen? Nach dem Motto: Ich, Petrus, vertraue Jesus ohne Einschränkung, mir kann nichts passieren!
Und Jesus? Ahnte er schon, dass Menschen schnell den Blick auf etwas anderes werfen als auf ihn?
Und wieder einmal zeigt uns die Bibel die ach so menschliche Reaktion. Wir können noch so fest im Glauben stehen, wir können bereits viele Ratschlage an unsere Mitchristen gegeben haben:
‚Du musst nur ganz fest glauben, dann brauchst du keine Angst zu haben‘
Und klar würden wir aus dem Boot steigen! Unser Glaube ist ja stark! Was soll schon passieren!
Aber wie so oft im menschlichen Leben, sollte man sich nicht zu weit hinauslehnen und auch nicht zu selbstsicher aus dem Boot steigen! Wenn hohe Wellen kommen, haben wir alle Angst! Es ist nicht so einfach, die Augen nicht abschweifen zu lassen. Schließlich wurden wir dazu geschaffen, bei Gefahr zu fliehen und Angst zu empfinden!
Aber Petrus macht das einzig richtige, er ruft den Namen des einen, der ihn wirklich retten kann. Und Jesus lässt sich nicht lange bitten: Sogleich streckte Jesus seine Hand aus, hielt ihn fest, und er sagt zu ihm: Du Kleingläubiger! Warum hast du gezweifelt?
Und der Sturm? Der hat noch nicht aufgehört! Der tobt weiter und legt sich erst wieder, als Jesus mit Petrus wieder ins Boot steigt.
Und hier müssen wir uns wieder einmal fragen, was erwarten wir? Einmal rufen, Jesus nimmt die Hand und dann ist alles wieder gut? So ist es leider auch im richtigen Leben nicht! Der Sturm legt sich meistens nicht sofort und auch der Weg zum Boot kann unter Umständen länger sein als gedacht (oder es kommt uns einfach nur so vor)!
Er ist da! Er geht an unserer Seite, er lässt uns nicht absaufen und leitet uns an einen Ort, an dem der Sturm keine Macht mehr über uns hat. Denn Jesus hat die Macht über den Sturm. Nicht der Sturm sollte die Macht über uns haben. Wir dürfen nur nicht vergessen, an wen wir uns wenden dürfen und seinen Namen rufen.
Berit Knorr
Gebet: Mutig bin ich aus dem Boot gestiegen, ich dachte ‚mir kann nichts passieren‘ kann mit dir jeden Sturm besiegen. – Nun tobt der Sturm um mich herum, seh nur noch Wellen und der Boden schwankt. Ich sinke, sinke, tief in dunkles Nass. Die Angst ist namenlos. Da fällt mir ein, ich könnte rufen, in diese Dunkelheit hinein – und rufe deinen Namen, laut! So laut, dass Sturm und Wind es hören. Du streckst mir deine Hand entgegen, nimmst meine Hand und hältst sie fest – ganz fest. Und in der Dunkelheit und in dem Sturm, der weiter um mich tobt -spür ich den festen Boden- hör weiter Wellen toben , doch ich weiß! Du führst mich – irgendwann – zurück an sicheres Land! AMEN.
Lied: Jesus, mein Fels