Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 17. Juni
Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Johannes 1,16
Walter Scheel hat es getan, rund 300-mal. Joachim Gauck dagegen nur 11-mal (Statista). Ob Frank-Walter Steinmeier es schon einmal getan hat, ist nicht bekannt. Darüber gibt das Bundespräsidialamt keine Auskunft.
In unserem Land hat der Bundespräsident das Recht ein Gnadengesuch zu bewilligen und einen Strafgefangenen zu begnadigen. Hierbei kann geltendes Recht durch den Bundespräsidenten übergangen werden. Diese Begnadigung kann entweder einen vollständigen Straferlass bedeuten oder eine Verringerung der anzutretenden Strafe.
Einem Menschen wird also eine Strafe (teilweise)erlassen, die er für seine Straftat bekommen hat. Nicht alle sind mit dieser Regelung einverstanden. Es ist in unserer Gesellschaft nicht unbedingt gern gesehen, wenn jemand begnadigt wird. Auch nicht, wenn es der Bundespräsident tut. Der Ruf nach härteren, drastischeren Strafen ist viel lauter als der nach Gnade und Barmherzigkeit.
Und jetzt stellen Sie sich vor, es kommt einer, der den Täter nicht nur begnadigt, sondern auch noch die gesamte Strafe auf sich nimmt. Der Täter ist frei und der ‚Wohl’täter wird bestraft! Undenkbar!
Wo kämen wir denn hin, wenn es so etwas gäbe!
Aber genau das gab es schon und gibt es noch immer. Sie ahnen es vielleicht?
Denn genau das hat Jesus für uns getan. Er starb für unsere Schuld am Kreuz:
ER hat den, der ohne Sünde war, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit Gottes erhalten. 2. Korinther 5,21
Kein einziger von uns ist ohne Schuld, kein einziger von uns hat nie gegen Gottes Gebote verstoßen, (und dazu muss man kein Mörder sein) kein einziger von uns hat immer seinen nächsten wie sich selbst geliebt. Es gibt nur einen einzigen Menschen, der ohne Sünde war, und das ist Jesus Christus.
Und genau der ist es, der unsere Sünden auf sich nahm und dafür am Kreuz für uns starb.
Und nur durch ihn allein, durch den Glauben an den Sohn, weil er der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, werden wir vor dem Vater freigesprochen. Das ist Gnade – vollkommen unverdient!
Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. à Und tun es noch heute!
Berit Knorr
Gebet: Vater im Himmel, wir sind oft so ungnädig unseren Mitmenschen gegenüber. Wir verurteilen schnell und rufen nach Vergeltung und Strafe! Umso mehr staune ich, welchen Ausweg du uns bietest. Du schenkst uns deinen Sohn, der für uns starb, damit wir frei werden. Der Glaube an deinen Sohn ist der Schlüssel zu dir, zur Gnade und zur verändernden Kraft, hinzu mehr Liebe und Barmherzigkeit auch in meinem Leben. Was für ein Geschenk. Lob und Dank sei dir dafür. Amen
Lied: Gnade allein