asphalt road between trees

„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 20. Juli 2022

Mittwoch, 20. Juli

„Du wirst an deine Wege denken und dich schämen, wenn ich dir alles vergeben werde, was du getan hast, spricht der Herr.“ (Hesekiel 16, 61.63)

Gott hat mit seinem Volk Israel einen Bund geschlossen, damals am Berg Horeb in der Wüste Sinai. Er hat ihnen seine Gebote gegeben nach denen sie leben sollen. Aber das Volk Israel hat immer wieder diesen Bund gebrochen. Hat sich von Gott abgewandt und ist anderen Göttern nachgelaufen.

Immer wieder hat sich Gott um sein Volk bemüht. Hat es durch Propheten ermahnt – wie Hesekiel, von dem unser heutiger Text stammt – und zur Umkehr aufgerufen. Wenn überhaupt, dann war die Umkehr immer nur von kurzer Dauer. Immer wieder ist das Volk in die alten Muster zurückgefallen.

So musste Gott Gericht verheißen, die Zerstörung Jerusalems und die Fortführung in die babylonische Gefangenschaft. Aber Gott hat immer die Tür zur Um- bzw. Rückkehr offengelassen. Gott geht dabei aber noch weiter.

Er verheißt seinem Volk einen neuen Bund (Hesekiel 16, 60).

Er will ihnen ein anderes Herz und einen neuen Geist geben (Hesekiel 11, 19).

Gott möchte einen Neuanfang mit seinem Volk machen. Diese Verheißung ging in Erfüllung, als Jesus Christus in diese Welt kam. Aber auch ihn haben sie abgelehnt. Doch Gott wird mit seinem Volk ans Ziel kommen. Sie werden eines Tages erkennen, dass Jesus der verheißene Messias ist. Dann wird unser heutiger Text Wirklichkeit werden. Das Volk Israel wird seine falschen Wege erkennen und Vergebung erfahren. Und es wird sich schämen angesichts seiner Treulosigkeit gegenüber seinem Gott.

Gibt es da vielleicht Parallelen zu uns und unsere Zeit?

Gott hat in Jesus einen neuen Bund geschlossen mit uns Menschen. Er will uns ein anderes Herz und einen neuen Geist geben.

Nur – wollen wir den überhaupt?

Gehen wir nicht lieber unsere eigenen Wege und fragen nicht nach Gott?

Gott lässt auch für uns die Tür offen zur Umkehr. Und er ist bereit uns zu vergeben, wenn wir unsere falschen Wege erkennen, uns eingestehen und umkehren.

Wenn wir das tun und Vergebung erleben, dann werden auch wir uns schämen und unsere Eigenwilligkeit bereuen.

Und weil Jesus für unsere Schuld am Kreuz gestorben ist und wir diese Vergebung für uns persönlich in Anspruch nehmen, dann können wir mutig vor Gottes Thron kommen.

Helmut Haas

Vater im Himmel, immer wieder gehen wir eigene Wege, fragen nicht nach dir. Du aber rufst uns zur Umkehr auf. Und wir dürfen immer wieder neu in deine Arme zurückkehren. Gibt du uns ein anderes Herz und einen neuen Geist – deinen Heiligen Geist. Verändere du uns.

Amen

Lied: Mutig komm ich vor den Thron…

Veröffentlicht in Tagesimpulse.