Montag, 23. Mai
In allem erweisen wir uns als Diener Gottes: als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts haben und doch alles haben. 2. Korinther 6, 4.10
Diener, wer will heute bitteschön Diener sein? Mir kommen alte Filme in den Sinn in denen Diener Ihren Herren jeden Wunsch erfüllen. Unterwürfig verbeugen sie sich, sind immer höflich, widersprechen nicht, sind (zumindest nach außen hin) bedingsungslos loyal und haben eigentlich kein Privatleben und keiner kennt ihren richtigen Namen!
Gibt es das heute überhaupt noch? Gut, vielleicht an Königshöfen und bei irgendwelchen Monarchen, Diktatoren oder sehr reichen Menschen, aber selbst die werden mittlerweile hoffentlich ordentlich bezahlt und haben angemessene Arbeitszeiten.
Hier bezeichnet sich Paulus und die Apostel als Diener Gottes. Auch sie sind bedingungslos loyal. Geduldig ertragen sie alle möglichen Schwierigkeiten, Entbehrungen und Sorgen. Sie haben sich entschieden, Gott zu dienen und sonst keinem .
Aber
Kann man denn dann traurig und trotzdem fröhlich sein?-
Kann man denn dann selbst arm sein, aber doch großzügig geben?
Kann man denn dann nichts haben und trotzdem alles haben?
Wie so oft gelten bei Gott eben doch andere Werte und Maßstäbe. Wenn wir Gott die Regie über unser Leben überlassen und ihm alleine dienen, wird uns das verändern. Blickwinkel und Werte ändern sich, Dinge die uns wichtig sind, werden unwichtig. Dafür bekommt Anderes einen höheren Stellenwert.
Und so können wir vielleicht doch verstehen, was Paulus damit meint:
In all unserem Leid, in Ausnahmesituationen können wir Gott alles sagen und er kann uns trotz allem wieder Hoffnung, Zuversicht und Trost geben.
Wir können arm sein und trotzdem großzügig geben. Denn wir werden versorgt. Gott schenkt und gibt, nicht unbedingt materielles, aber manchmal auch das und wenn wir alles was wir haben als Geschenk betrachten, können wir auch großzügig und gerne geben. Und darüberhinaus anderen erzählen, wie reich beschenkt wir doch werden..
Und wenn wir nichts mehr haben? Wenn alles was uns wichtig war wertlos wird oder verloren geht? Wenn sich die Gesundheit verabschiedet? Was bleibt dir dann noch? Was bleibt am Ende des Lebens, wenn wir alles loslassen müssen?
Und genau an diesem Punkt möchte ich ein Diener Gottes sein, denn dann bin ich vielleicht arm dran, aber trotzdem unglaublich reich!
Gott liebt dich, du bist ihm nicht gleichgültig, er ist kein irdischer Arbeitgeber, er kennt dich und deinen Namen ! Du bist unglaublich wertvoll in seinen Augen! Sein Sohn starb für dich den Opfertod! Welcher Machthaber würde das denn bitteschön für seine Diener tun?
Berit Knorr
Mein Vater im Himmel, dienen ist so negativ besetzt und es ist auch wirklich nicht einfach für mich , mich als dein Diener zu bezeichnen. Und doch erscheint es mir die Beste Lebenshaltung zu sein, denn ich glaube, dass du Gott bist, höher als alles was ich mir vorstellen kann und ich darf dir Dienen und gleichzeitig dein Kind sein!
Vater, ich möchte dir dienen, hilf mir und verändere mein Herz. Verändere meine Sicht auf die irdischen Werte und mach mich bereit in deinen Dienst zu treten.
Amen
Als heutige Bibellese ist 1. Johannes 5, 1-5 vorgesehen.
Liedvorschlag: Ich will dir dienen https://youtu.be/BvW5NXWdrp4