Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 21. August
„Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!“ Klagelieder 3, 41
Jeremia weint. Jerusalem, seine geliebte Stadt, ist zerstört, überall kaputte Häuser, Rauchschwaden und Trümmer. Die Menschen, sein geliebtes Volk, sind tot oder in Gefangenschaft geführt worden, er ist einsam und verlassen. Lange Jahre hatte er versucht, die Leute zur Umkehr zu bewegen, hatte ihnen Gottes Warnungen weitergegeben, obwohl er dadurch selbst ziemlich zu leiden hatte. Er wurde angefeindet, eingesperrt, in dunklen Löchern vergessen und nur geradeso kam er überhaupt mit dem Leben davon. Aber alles Reden, alle drastischen Drohungen, mit denen Gott sein Volk zu erreichen versuchte, hatten nichts gebracht. Die Israeliten, irregeleitet durch ihre Priester und ihren eigenen Dünkel, wähnten sich in Sicherheit, glaubten allen Ernstes, Gott würde sich spotten und ignorieren lassen, ohne dass daraus irgendwelche Konsequenzen folgen würden. Aber das Limit war erreicht und die Strafe war hart.
Wenn ich so lese, was ich da geschrieben habe, habe ich das dumpfe Gefühl, dass wir heute gar nicht so weit von dieser Situation entfernt sind.
Menschen ignorieren oder verspotten Gott und seine Leute, oder, schlimmer noch, versuchen ihn, für ihre Geschäfte einzuspannen.
Und wenn jemand versucht, auf Gottes Gebote und Anweisungen hinzuweisen, wird er oder sie als ultrakonservativ, fundamentalistisch und sonst was beschimpft.
Wir haben Naturkatastrophen, Kriege, Diktaturen überall – könnten sie Warnungen von Gott sein?
Ich bin sicher, er versucht auch heute wieder – oder immer noch – uns dazu zu bringen, ihm zuzuhören, seinem Wort zu folgen und nicht in der Abgötterei von Macht, Reichtum und sogenannter „Freiheit“ zu versinken.
Aber was können wir denn tun? Gibt es überhaupt einen Ausweg aus dem ganzen Schlamassel?
„Lasst uns unser Verhalten überprüfen und wieder zum HERRN umkehren. Lasst uns unsere Herzen und Hände zu Gott im Himmel erheben.“, sagt Jeremia (V. 40 – 41, Neues Leben).
Unsere Herzen und unsere Hände, vereinfacht gesagt, unser Denken und Fühlen, und unser Handeln. All das sollen wir zu Gott erheben, ihm übergeben, uns von ihm lenken und leiten lassen. Denn die „Gnade des HERRN nimmt kein Ende! Sein Erbarmen hört nie auf, jeden Morgen ist es neu. Groß ist seine Treue.“ (V. 22 – 23, NL)
Tun wir das, trotz möglicher Widerstände und Anfeindungen. Denn nur bei Gott gibt es wirkliche Freiheit, nur in Jesus Christus haben wir das Leben, Leben in Fülle (vgl. Johannes 10, 10).
Cornelia Letting
Allmächtiger Gott, mein himmlischer Vater, danke für jeden Menschen, der auch und gerade in der heutigen Zeit klar zu Dir und Deinem Wort steht. Danke für alle, die in Deinem Namen Frieden und Barmherzigkeit verbreiten und sich nicht von Hass und Hetze anstecken lassen. Bitte beschütze sie gut, schenke ihnen Mut, Umsicht und starkes Vertrauen in Dich. Amen