Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 22. Januar 2025
„Paulus schreibt: Ich war früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren.“ 1. Timotheus 1,13
Ja, Paulus war schon ein ziemlicher Übeltäter! Voll von blindem Eifer und rasender Wut machte er Jagd auf Christen, weil er dachte, sie verrieten Gott. Er selbst bezeichnete sich später als den Schlimmsten von allen Sündern (V. 15, Neues Leben).
Aber dann, auf dem Weg nach Damaskus, begegnete ihm Jesus persönlich und plötzlich war alles anders. Paulus änderte komplett sein Leben und wurde genau so radikal ein Verkündiger der Frohen Botschaft, wie er sie vorher bekämpft hatte.
„…aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren“, sagt er darüber, weil „…Christus Jesus … in die Welt [kam] um Sünder zu retten…“ (V. 15, NL). Gott hatte Erbarmen mit ihm, damit Jesus Christus ihn als leuchtendes Beispiel für seine unendliche Geduld gebrauchen konnte (V. 16, NL). Und ganz klar ist für ihn: „Ehre und Ruhm gehören Gott allein, dem ewigen König, dem Unsichtbaren, der nie stirbt und der allein Gott ist, in alle Ewigkeit.“ (V. 17, NL)
Ich finde solche Geschichten sehr beeindruckend. Auch heute gibt es ja viele Bücher über grausame Verbrecher, die zu Jesus gefunden und ihr Leben ab da komplett geändert haben.
Mein Leben ist nicht so radikal umgekrempelt worden, vermutlich wird keiner je ein Buch darüber schreiben. Mein Glauben und mein Leben mit Gott sind Stück für Stück gewachsen, mal ein bisschen langsamer, mal ein bisschen tiefer.
Und doch: auch mir ist Barmherzigkeit widerfahren, auch ich musste von Jesus gerettet und erlöst werden. Und auch ich kann sagen: Ehre und Ruhm gehören Gott allein!
In Gottes Augen gibt es keine „kleinen“ und „großen“ Sünder. Wir alle haben „die Herrlichkeit verloren, die Gott [uns] zugedacht hatte.“ (Römer 3, 23; Fußnote)
Und wir alle „werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.“ (V. 24)
Radikal oder unauffällig, Feuereifer oder „gemäßigtes Tempo“ – am Ende bleibt nur eins:
Ehre und Ruhm gehören Gott allein!
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, wie deutlich wird mir wieder, dass Du mit jedem Menschen Deine eigene, ganz persönliche Geschichte hast. Es gibt niemanden, der mehr oder weniger geliebt ist von Dir, niemanden, der mehr oder weniger gerettet wurde durch Jesu Tod am Kreuz. Wir alle leben von Deiner Gnade und Barmherzigkeit und ich danke Dir, dass Du davon reichlich gibst. Amen.