Sonntag, 23. Februar
Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht. Hebräer 3,15
Am Sonntagabend müsste deutschlandweit das große Schweigen ausbrechen – wenn all die Aufrufe zur Stimmabgabe wortwörtlich verstanden werden: Wer am Wahltag seine Stimme abgegeben hat, ist fortan sprachlos. Wenn aus der eigenen Stimmabgabe ein neues Hören erwüchse, könnte die Bundestagswahl für uns alle zum Segen werden. Zuhören ist in unserer Zeit besonders angesagt. Dazu hat Bernhard Pörksen jüngst ein Buch geschrieben mit dem bezeichnenden Titel: Zuhören. Die Kunst, sich der Welt zu öffnen (Hanser 2025)
Zuhören ist nicht immer einfach, schließlich dringen dabei auch Worte an mich heran, die mir nicht zusagen und denen ich nicht zustimmen will. Schnell, mitunter allzu schnell kommt der eigene Widerspruch, der weiteres Zuhören unterbindet. Widerworte, die ich mir selbst wieder und wieder sage, legen sich in einer Echokammer um die eigene Seele. So bleibe ich in meiner eigenen Stimmung gefangen.
Was Gott zu sagen hat nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift, sollen wir uns zu Herzen nehmen. Ins Gebet genommen mag es heißen:
„Ganz nahe ist dein Wort, Herr, unser Gott, ganz nah deine Gnade. Begegne uns denn mit Macht und Erbarmen. Lass nicht zu, dass wir taub sind für dich, sondern offen mach uns und empfänglich für Jesus Christus, deinen Sohn, der kommen wird, damit er uns suche und rette heute und täglich bis in Ewigkeit.“ (Huub Oosterhuis)
Jochen Teuffel
Als heutige Bibellese ist Psalm 15 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied Herr, für dein Wort sei hoch gepreist (EG 196) zum Anhören.