Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 24. Juli
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“ 2. Korinther 1, 3 – 4
Trost – so ein altehrwürdiges Wort, das direkt in mein Herz spricht, nicht so sehr in meinen Verstand.
Der Verstand sagt: Trost hilft doch nicht, wir brauchen Lösungen, müssen anpacken, Probleme beheben…
Der Trost sagt: Komm her, ich halt dich fest, ich bin bei dir.
Eltern wissen, dass Kinder manchmal gar nicht so sehr Aktion brauchen, nicht so sehr Gerechtigkeit einfordern, sondern hören wollen, dass sie geliebt sind und dass sie das Leben nicht allein bestehen müssen.
Auch Erwachsenen geht es manchmal so, zumindest uns Frauen, oder? In manchen Situationen brauchen wir keine Lösungsvorschläge, sondern eine Umarmung, die Zusicherung, dass wir verstanden werden – auch wenn das vielleicht nicht ganz so zutrifft…
Paulus spricht in unserem heutigen Text über den Trost, den Gott uns in seiner Barmherzigkeit zuspricht. Und wie das bei Gott so ist, bleibt es nicht dabei, dass er uns tröstet, sondern er möchte, dass wir diesen Trost weitergeben an andere, die auch getröstet werden müssen.
Trost ist eine sehr persönliche Sache, das geht nur von Mensch zu Mensch. Ich kann nicht in irgendwelchen Kanälen schreiben, dass alle Betroffenen einer Katastrophe sich getröstet fühlen sollen, das hätte nicht viel Wirkung. Echter Trost geschieht in der direkten Begegnung, wo Menschen einander wahrnehmen und sich gegenseitig ernstnehmen. So wie Gott uns persönlich anspricht in seinem Wort, jede und jeden von uns auf besondere Art und Weise, so können wir auch die Menschen in unserem Wirkungskreis ansprechen und sie trösten, wenn sie traurig oder hilflos sind.
Und weil Jesus für uns den Tod besiegt hat, ist dieser Trost auch nicht billig, endet nicht in diesem Leben, sondern bringt die Hoffnung auf ewige Gemeinschaft mit ihm und dem Vater mit sich.
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, heute danke ich Dir besonders für die Menschen, die gut darin sind, andere zu trösten. Menschen, die einfach da sind und anderen beistehen, und die damit Deine Liebe und Deinen Trost vermitteln. Und ich bitte Dich, dass Du mir hilfst, auch so ein Mensch zu sein. Amen