Sonntag, 25. Mai, Rogate
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. Psalm 66,20
Ich bete für mein Leben gern. Und es sind nicht einfach nur Bitten – „bitte lass mich heute …“ –, die über mein Lippen kommen. Ja, wenn ich bete, geschieht dies mit Stimme. Ich lobe ihn Wort für Wort: „Du bist ein wunderbarer Gott, ich danke Dir …“ Nur Bitten (und Betteln) kommt mir nicht in den Sinn. Vielleicht ist das der Grund, warum ich nicht so schnell von ihm enttäuscht bin, wenn Bitten nicht erfüllt werden oder wenn Dinge geschehen, die ich nicht gut finden kann.
Wer für Gott seine eigenen Worte findet, gibt sich selbst nicht auf. Solange ich mit Gott rede, bin ich mit meinem Leben nicht am Ende. Der Einwand mag kommen: Hört mich Gott überhaupt? Hört er mir zu – ja erhört er mich, wenn ich zu ihm bete? Seine Stimme in meinem Ohr – ich finde sie immer wieder neu, wenn ich die Bibel lesen. Da stimme ich in die Worten Jochen Kleppers ein: „Er will mich früh umhüllen / mit Seinem Wort und Licht, / verheißen und erfüllen, / damit mir nichts gebricht; / will vollen Lohn mir zahlen, / fragt nicht, ob ich versag. / Sein Wort will helle strahlen, / wie dunkel auch der Tag.“ (Er weckt mich alle Morgen, EG 452)
Ich bete für mein Leben gern. Auch wenn es leise ist. Auch wenn es Fragen enthält. Auch wenn es manchmal nur ein Seufzen ist – in Jesu Namen. Denn Gott verwirft mein Gebet nicht und wendet seine Güte nicht von mir – wie der Psalmbeter bekennt. Und wenn ich bete, dann weiß ich: Ich bin nicht allein.…
Jochen Teuffel
Gott, unser Vater, Du horchst in die Tiefen von Himmel und Erde und erhörst das Seufzen deiner Schöpfung. Komm uns mit deinem Geist nahe, schließe unser Herz für Dich auf, damit unsere Gedanken zu Worten werden, die dich suchen und ansprechen. Nimm uns auf als deine geliebten Kinder. Durch Jesus Christus. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 67 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ zum Anhören.