Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 26. August
Jesus nahm die Hand des Kindes und sagte zu ihm: ‚Talita kum!‘, das heißt: Mädchen ich sage dir: Steh auf! Sofort stand das Mädchen auf und ging einige Schritte umher. Markus 5,41-42
Das muss die Lieblingsstelle aller Eltern mit kranken Kindern sein. Jesus kommt und nimmt die Hand des Kindes und dann wird es wieder gesund, obwohl es allem Anschein nach schon tot war. Jesus kommt in eine völlig aussichtslose Situation, und heilt.
Ich habe alles vor Augen! Die Szene wurde auch bei der neuen Jesusverfilmung ‚The Chosen‘ verfilmt. Sie ist so wunderschön. Das sind die Momente im Film, in denen sich alle verstohlen die Tränen aus den Augen wischen!
Das Kind wird augenblicklich wieder gesund, die Eltern sind nun endgültig vom Glauben überzeugt und auch die Zeitzeugen kommen zum Nachdenken.
Und wissen sie was? Ich bin der festen Überzeugung, dass Jesus damals wirklich geheilt hat und nicht nur das Kind, sondern viele, viele andere Menschen auch! Und ich glaube, dass er es auch heute noch tun kann. Er kann heilen. Jetzt, hier, heute!
Höre ich da ein ‚aber‘? Es gibt hier kein ‚ABER‘, aber trotzdem müssen wir über das ‚aber‘ reden, denn er tuts eben manchmal nicht. Zumindest nicht so, wie wir es gerne hätten. Und zeitlich gesehen meistens auch nicht sofort, oder manchmal eben auch überhaupt nicht.
Trotz Glauben, trotz Gebet, …. Keine Reaktion, keine Besserung, keine Heilung – und man fragt sich, ob man nicht richtig betet, nicht richtig glaubt, nicht die richtigen Voraussetzungen mitbringt, nicht gut genug lebt? Man kommt ins Zweifeln. Der Glaube kann hier auf eine harte Probe gestellt werden und so mancher stellt ihn erst einmal in eine Ecke oder wirft ihn weg und geht in eine andere Richtung. Aus menschlicher Sicht eine völlig verständliche Reaktion.
Ich denke, jeder kommt einmal in diese Situation. Es muss nicht unbedingt das eigene Kind sein, das krank ist oder gar stirbt. Es können auch andere Menschen sein, die uns nahe sind.
Was dann?
Zweifeln ist ok! Schimpfen ist ok, Wut ist ok. Manchmal darf der Glaube auch eine gewisse Zeit in eine Art Ruhemodus. Ich denke das Wichtigste ist, im Gespräch zu bleiben, mit Gott. (Fast) Alle Emotionen sind erlaubt. Man sehe sich nur mal die Psalmen an. Und ich glaube, dass Gott uns versteht, dass er weiß, dass wir es manchmal nicht verstehen können.
Vielleicht sollte das wichtigste Gebet nicht das sein, dass Heilung eintritt, sondern, dass unser Glaube erhalten bleibt, bei allem, was unser Leben so für uns bereithält. Denn wieviel besser könnte ein Leben ohne Gott sein?
Berit Knorr
Gebet: Vater im Himmel, ich sehe Menschen, die krank sind, Menschen, denen es nicht gut geht und die deine Hilfe benötigen. Ich bitte dich, steh diesen Menschen bei, zeige Ihnen, wer du bist, auch wenn du für sie keine Heilung vorgesehen hast, und stärke ihre Angehörigen, damit auch sie fest im Glauben bleiben. Sei du unsere Stärke und unser Halt.
Lied: Noch nie (Johannes Hartl)