Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 28. April
Erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte. Psalm 86,11
Wir Menschen sind wohl weniger kopfgesteuert als vielmehr ‚herzgeleitet‘ (Bernd Janowski). Auch wenn sich vieles vernünftig anhören mag, kommen in eigenen Überzeugungen und Urteilen oft Stimmungen (bzw. Missstimmungen) des Herzens zu Wort. Mit Vernunft oder gutem Willen lassen sich Herzensstimmungen kaum ändern. Überspitzt gesagt bedeutet dies: Nicht ich bestimme mich selbst, sondern mich bestimmen meine Stimmungen.
Der Psalmist weiß um die Unruhe und die unterschiedlichen Stimmungen des eigenen Herzens, wenn er betet: „Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich in deiner Wahrheit gehe, richte mein Herz darauf, deinen Namen zu fürchten.“ (Psalm 86,11 Zürcher) Das eigene Herz möge „namensfürchtig“ werden, also dem Namen des einen Gottes Ehrfurcht erweisen. Auf Gott hin soll mein Herz ausgerichtet werden. So können mich eigene Stimmungen nicht länger vereinnahmen.
Passend dazu schreibt der Kirchenvater Augustinus eingangs seiner Bekenntnisse: „Groß bist du, o Herr, und hoch zu preisen, groß ist deine Kraft und unermesslich deine Weisheit … Preisen will dich ein Mensch, dies Stücklein deiner Kreatur. Du selbst aber gibst den Antrieb; so beglückt es ihn, dich zu preisen. Denn zu dir hin hast du uns geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir.“
Jochen Teuffel
Gott, unser Vater, Dich preisen deine Werke. Auferstanden von den Toten lässt dein Sohn das Lob deiner Herrlichkeit neu erklingen. Dein Geist bringe unsere Stimmen zum Singen – ein Lobgesang auf deine Güte. Ehre sei Dir in der Höhe und Frieden auf Erden. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 149 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Du meine Seele singe“ (EG 302) zum Anhören.