Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 8. April
Christus hat euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen. 1. Petrus 2,21
Kinder versuchen manchmal am Strand oder im Matsch in die Spuren der Eltern zu treten und ihren Spuren zu folgen. Ich kann mich noch gut daran erinnern. Auch ich habe das versucht. Mein Papa war groß und hatte dementsprechend auch einen großen Abstand zwischen seinen Fußabdrücken. Das machte es sehr schwer für mich, diese mit meinen damals noch kleinen Füßen, zu treffen. Das erforderte entweder Zwischenschritte oder eine große Sprungkraft meinerseits, aber dieses Spiel machte Spaß und lenkte bei langweiligen Spaziergängen ab.
Was Kinder so unbeschwert ausprobieren, kann, wie wir Erwachsenen wissen, auch böse enden.
Wir sehen das schon vor unserem geistigen Auge! Ein Sturz und das Geheule ist groß! Matschige Hände und Hosen, Aufgeschlagene Knie, Verzweiflung und Ärger, dass der Papa zu schnell läuft und die Spuren nicht so gut zu sehen sind, weil er über Steine gelaufen ist oder die Wellen die Spuren verwischt haben. Und womöglich hat man ihn aus den Augen verloren und geht den falschen Weg.
Jesus hat uns auch Spuren hinterlassen. Ihnen sollen wir nachfolgen und das ist gar nicht so einfach. Denn diese Spuren gehen einen Weg voran, den ich vielleicht gar nicht gehen will. Die Richtung ist vorgegeben. Ich kann ihm nicht sagen, wohin er gehen soll, sondern muss mich ihm anpassen, muss akzeptieren, dass er weiß, wo’s langgeht.
Aber wie oft verliere ich die Spur aus den Augen, oder verlasse den Weg absichtlich und biege ab, nehme den schöneren Weg, eine Abkürzung oder gerate auf Abwege.
Und ich glaube niemand, wirklich niemand wird diesen Spuren immer ganz genau folgen. Sein Weg ist ja auch nicht immer leicht für uns. Gerade sein letzter Weg hinauf nach Golgatha, den wollen wir am liebsten ausblenden und lieber gleich zum Himmel hinauffahren. Und da nehme ich mich nicht heraus.
Wir wollen lieber einen leichten Weg, mit schönen Blümchen am Wegesrand.
Aber was wir wissen müssen. Es gibt immer einen Weg zurück. Er wird uns seine Spuren wieder finden lassen und wir müssen den Weg nie allein gehen. Wenn wir die Hand ergreifen, die er uns entgegenstreckt, zeigt er uns den Weg. Letztendlich gibt es keinen besseren und keinen verlässlicheren Weggefährten, gerade dann, wenn es steinig wird und Dornen uns die Beine zerkratzen. Er kennt den Weg und führt uns zum Ziel.
Berit Knorr
Gebet: Jesus, eigentlich weiß ich, dass es keinen besseren Weg gibt und kein besseres Vorbild als dich. Eigentlich möchte ich in deine Fußstapfen treten und dir immer folgen, von dir lernen und mich von dir leiten lassen um dir immer ähnlicher zu werden, aber, naja, du kennst mich. Dir brauche ich nichts vorzumachen. Ich bitte dich, lass mich in meinem Leben erkennen, wenn ich deine Spur aus den Augen verloren habe und hilf mir immer wieder zurück, damit ich dir nachfolgen kann. Amen.
Lied: Jennifer Pepper, Wo du hingehst.