Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 7. Mai
Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser, denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir’s vergelten. Sprüche 25,21-22
Anfeindungen – böse Worte, Urteile, Provokationen – sind es, die einem in der Seele nachgehen können. Das kann man doch nicht stehen lassen, was der andere mir da an den Kopf geworfen hat. Schnell ist man dabei, mit eigenen Worten zurückzuschlagen.
In seiner Feldrede fordert uns Jesus zur Feindesliebe heraus (Lukas 6,35). Konkret wird diese Anweisung im Buch der Sprüche: Wir sollen den Hunger des anderen sättigen und dessen Durst löschen. Im übertragenen Sinn mag das bedeuten: Begegne dem anderen, der dich mit seinen Worten verletzen und verurteilen will, mit Freundlichkeit und Wohlwollen. Das hat auf ihn die größte Wirkung, brennt sich ihm gleichsam ein.
Nein, wir geben ihm damit nicht recht; schon gar nicht lassen wir uns Anfeindungen einfach gefallen. Freundliche Worte sind vielmehr die stärkste Erwiderung, zeigen sie doch eigene Stärke und sprechen – unausgesprochen – dem anderen zu: „Du kannst mich nicht wirklich verletzen; in all den bösen und gehässigen Worte kommt deine eigene Schwäche zur Geltung.“
Entscheidend ist nicht, wer in einer Auseinandersetzung das letzte Wort behält, sondern wie Gott uns hört und sieht. Mit eigener Freundlichkeit sind wir bei ihm gut aufgehoben.
Jochen Teuffel
Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist. Zeige Dich mit Deiner Verheißung, durch Jesus Christus, Weg, Wahrheit, Leben. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 108 vorgesehen. Zum Abschluss das Lied „Wir schauen der Wahrheit ins Auge“ zum Anhören.