Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 29. Mai
Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Apostelgeschichte 4,32
Wiedermal beim Einkaufen….Ich treffe eine Bekannte und frage sie, wie man es eben oft so tut, wie es ihr denn ginge. Sie stöhnt auf und legt los: Wer wolle denn in der heutigen Zeit noch leben. Uns ginge es so schlecht wie nie zuvor.
Entsetzt schaue ich sie an und frage sie noch einmal direkt: Aber geht es dir persönlich denn gut? Darauf geht sie aber gar nicht wirklich ein. Sie erklärt mir, dass Alle es schlecht mit uns meinen würden und ich würde schon sehen, es gehe ständig bergab. Fragend schaue ich sie an, da fährt sie fort und zählt mir auch gleich alle Personengruppen auf, die ihrer Meinung nach für unser zukünftiges Leid verantwortlich seien.
Ich lasse nicht locker und erkläre ihr, dass ich der Meinung sei, dass es uns hier doch wirklich gut geht. Wir haben zu essen, zu trinken, wir haben ein Dach über dem Kopf und die meisten von uns leben doch wirklich im Überfluss. Und das ist doch das, was wirklich zählt. Keiner weiß, was morgen kommt…. Aber das wollte sie nicht gelten lassen.
Als dann auch noch ein wildfremder Mann, an uns vorbei zu seinem Auto lief, , der wohl Wortfetzen von meinem Statement gehört hatte, lautstark bekräftigte, dass es uns wirklich schlecht ginge und alles nur noch schlimmer würde, verabschiedete ich mich schnell und freundlich. Aus dem Augenwinkel heraus konnte ich noch beobachten wie sich die Beiden einvernehmlich unterhielten.
Mich hat diese Unterhaltung im Nachhinein sehr beschäftigt.
Können wir denn nicht mehr sehen wie gut es uns wirklich geht? Können wir das jetzt und heute denn gar nicht mehr schätzen und uns darüber freuen, was uns unser himmlischer Vater jeden Tag schenkt? Drehen wir uns alle nur noch um uns selber und haben furchtbare Angst, man könnte uns irgendwann etwas wegnehmen?
Leben wir vielleicht alle viel zu sehr im irdischen und nicht mehr mit der Aussicht auf eine Zukunft in der Ewigkeit? Und ist es vielleicht genau das, was uns vom liebevollen, fürsorglichen Miteinander und vom großzügigen Geben abhält?
Die Christen damals waren auch nicht perfekt, wie uns die Geschichte von Hananias und Saphira im Anschluss unseres Textes zeigt, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie noch näher dran waren an dem, was Jesus für uns getan hatte, denn ‚die Apostel bezeugten mit großer Kraft die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen‘.
Berit Knorr
Gebet: Vater im Himmel, alles was wir haben, was wir besitzen und was wir sind, verdanken wir dir. Du bist unser Versorger, du bist der Schöpfer und der Vollender. Öffne uns die Augen für das, was du uns jeden Tag schenkst, öffne uns die Augen, damit wir erkennen, wie gut es uns geht. Danke für alles versorgt werden. Amen
Lied: Danny Plett, Mein Zuhaus https://youtu.be/ic0VTqIqWHw