Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Montag, 07. August
Josef blieb im Gefängnis, aber der Herr war mit ihm. 1. Mose 39,20.21
Da saß er nun im Gefängnis! Weit weg von zu Hause und mutterseelen allein! Seine Brüder hatten ihn verkauft, (immerhin nicht, wie geplant, umgebracht ) weil sie auf ihn eifersüchtig gewesen waren, denn der Vater hatte ihn jahrelang und ohne es verbergen zu wollen, hemmungslos bevorzugt.
Und so war er nach Ägypten gekommen und als Sklave bei Potifar gelandet . Dort hatte er Karriere gemacht, soweit das als Sklave überhaupt möglich war. Alles hatte sich für ihn zum Guten gewendet! Und jetzt soetwas!
Er war nun wieder ganz unten angekommen! Im Gefängnis!
Und das auch noch ohne dass er wirklich etwas angestellt hätte! Wenn man es genau betrachtet saß er dort, eben genau deshalb, weil er NICHTS gemacht hatte. Potifars Frau hatten ihn verführen wollen, aber er war standhaft geblieben!
Ich möchte gar nicht wissen wie Josef sich gefühlt haben muss! Alleine und mit dem Wissen, völliger Willkür ausgesetzt zu sein, ohne ein Recht auf Verteidigung sitzt er dort. Ein junger Mann, der jetzt schon zum zweiten Mal einen völligen Absturz verkraften musste!
Und doch lesen wir hier auch zum zweiten Mal, dass der Herr mit ihm war. Immer und in jeder Situation!
Mich würde mal interessieren , ob Josef das auch immer so gesehen hat. Konnte er in all seiner Wut und Trauer fühlen, dass Gott mit ihm war? Ich meine, wir wissen ja, wie es weiterging. Wir wissen, dass er auch wieder im Gefängnis und später sogar beim Pharao zum Verantwortungsträger wurde. Und nicht nur das, es gab sogar noch ein richtiges Happy End! Aber Josef wusste das damals nicht!
Sein Leben war ein ganz schönes hin und her und auf und ab. Er hat Höhenflüge und Abstürze erlebt. Und ich glaube, dass er so manches Mal auch an allem zweifelte. Aber, er ist Gott und seinen Werten immer treu geblieben. Und Gott war genau deshalb vielleicht auch immer mit ihm. Gott kannte sein Herz und Gott lies ihn nie im Stich, auch nicht im Gefängnis.
Ich vermute jetzt, dass nicht viele von Ihnen schon einmal im Gefängnis waren? Aber unser Gefängnis sieht vielleicht nur anders aus, fühlt sich aber oft genauso an.
Wir sehen nur noch Mauern und keinen Ausweg mehr. Kälte und Einsamkeit macht uns das Leben schwer.
Schließlich kenne ich niemanden, dessen Leben immer nur aus Höhenflügen besteht. Und manchmal kann der Aufenthalt im Gefängniss auch ziemlich lange dauern. Aber:
Jetzt setzen Sie mal ihren Namen ein: _______ sitzt im Gefängnis, aber der Herr ist mit Ihr/Ihm!
Gott kann aus allem wieder etwas Gutes machen. Gott kann genau da, wo Sie jetzt sind, seinen Segen ausgießen und Gott kann auch im Gefängnis, genau da, wo wir eigentlich nicht sein wollen, etwas Gutes entstehen lassen.
Gott kennt ihre Zukunft und Gott kennt Ihr Herz. Halten Sie an Ihm fest und lassen sie nicht los!
Es kommen wieder bessere Tage! Denn Gott ist mit Ihnen!
Berit Knorr
Gebet: Lieber Vater im Himmel, du kennst mein Gefängnis, du kennst die Haftbedingungen und Hoffnungslosigkeit in mir, die Angst, dass sich niemals etwas ändert. Ich weiß aber, dass du es gut mit mir meinst und vertraue darauf, dass du dich um mich kümmerst. Hilf mir Geduld und Vertrauen zu haben, dass du Gutes entstehen lassen kannst, wo ich nicht einmal Licht sehe.
Amen
Liedvorschlag: Herr, das Licht deiner Liebe leuchtet auf https://youtu.be/F6_3IIzlFhU