Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 13. März
„Der HERR sprach: Dazu habe ich Abraham auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist.“ 1. Mose 18, 19
Es erstaunt mich immer wieder, wenn in der Bibel zwischen „großen“, bekannten Geschichten solche glitzernden Juwelen von Gottes ganz persönlicher Liebe und Zuwendung auftauchen. Auf dem Weg von der Ankündigung von Isaaks Geburt zur Zerstörung von Sodom und Gomorra debattiert Gott mit sich selbst über den Umgang mit Abraham: „Soll ich wirklich Abraham verheimlichen, was ich vorhabe? Von ihm wird ein großes und mächtiges Volk abstammen und alle Völker der Erde werden durch ihn gesegnet werden. Ich habe ihn auserwählt, damit er seine Nachkommen lehrt, nach meinem Willen zu leben und zu tun, was richtig und gerecht ist.“ (V. 17 – 19, Neues Leben) Dann erzählt er Abraham, was er vorhat, und Abraham hat die Chance, Gott für die potenziell vorhandenen guten Leute in der Stadt zu bitten.
So ist unser Gott – groß, allmächtig, souverän und ewig. Er tut Wunder, schenkt alten Leuten ein Kind, aber er duldet keine Ungerechtigkeit. Und manchmal zerstört er etwas, damit Abgötterei und Gewalt nicht überhandnehmen. Gleichzeitig ist es ihm aber wichtig, einen einzelnen Menschen wie Abraham mit in die Verantwortung zu nehmen, ihm Verantwortung zu übertragen, sogar bis in die nächsten Generationen. Dafür lässt er ihn an seinen Plänen teilhaben, spricht mit ihm „auf Augenhöhe“ und nimmt ihn ernst.
Ich bin nicht Abraham, und durch mich werden nicht „alle Völker“ gesegnet werden. Trotzdem will Gott mich zum Bau seines Reiches gebrauchen, gibt mir Verantwortung für die Menschen in meiner Umgebung und nimmt mich ernst.
Ist das nicht wundervoll?
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, vielen Dank, dass Du manchmal meinen Blick auf Stellen in der Bibel lenkst, die ich normalerweise übersehen würde. Vielen Dank, dass Dir jeder einzelne Mensch wertvoll ist und dass ich mit Dir über alles reden kann, was mir in den Sinn kommt. Hilf mir bitte, das im Umgang mit anderen auch zu üben und mich selbst nicht zu wichtig zu nehmen.
Amen