Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns einen neuen Impuls geben:
Mittwoch, 25. September
„Als die Jünger Jesus sahen, warfen sie sich nieder; einige aber zweifelten. Und Jesus trat zu ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.“ Matthäus 28,17–18
An was sie wohl gezweifelt haben, die Jünger? Schließlich war Jesus vor kurzem erst von den Toten auferstanden, hatte mit ihnen gesprochen und gegessen… woran kann man denn da noch zweifeln??
Vielleicht war es einfach zu schön, um wahr zu sein. Vielleicht konnten sie ihr Glück nicht fassen, dass Jesus nicht tot geblieben, sondern jetzt wieder lebendig bei ihnen war. Vielleicht waren sie vorsichtig geworden, nach all der Angst und Trauer, die sie ausgestanden hatten. Was auch immer sie zweifeln ließ, Jesus nimmt sie ernst. Er macht sie nicht nieder oder spricht ihnen ihren Glauben ab, er erinnert sie nochmal an die Fakten: „Mir ist alle Macht gegeben…“.
Ich glaube nicht, dass er damit „angeben“ oder die Jünger klein machen wollte. Denn in den nächsten Versen schickt er sie in alle Welt, damit sie Menschen zu seinen Nachfolgern machen, sie taufen und ihnen alles beibringen, was er sie gelehrt hatte. (V. 19 – 20) Das tut man nicht, wenn man jemandem nichts zutraut.
Aber wenn Jesus alle Macht hat, und wenn er mein großer Bruder, Freund und Herr ist, der bei mir ist, wo ich auch bin und der mir hilft – dann brauch ich tatsächlich vor nichts mehr Angst zu haben. Dann kann ich Herausforderungen annehmen, Ungewissheit ertragen und Menschen mit Liebe begegnen.
Wenn bei uns der „Große Missionsbefehl“ zitiert wird – was in Diguna naturgemäß häufiger vorkommt – wird oft erst bei Vers 19 angefangen, mit „Gehet hin…“.
Ich glaube, damit bürden wir uns eine Last auf, die wir nicht auf Dauer tragen können.
Jesus hat alle Macht und ohne ihn können wir nichts tun – müssen wir aber auch nicht. Er ist bei uns und zeigt uns, was und wie wir’s tun sollen. Und er gibt uns Kraft, Geduld und Liebe dafür.
Cornelia Letting
Jesus, danke dafür, dass Du Klarheit schaffst, wo ich zweifle. Danke, dass Du mich daran erinnerst, dass ich mich nicht alleine mit Problemen und schwierigen Situationen herumschlagen muss. Danke, dass Du mein großer Bruder bist, mein Freund, mein Heiland und mein Herr. Amen