Cornelias Mittwochsbrief aus Kenia, 20. August 2025

Seit 2008 lebt unser Vöhringer Gemeindeglied Cornelia Letting (geborene Halle) auf der Station Tinderet im westlichen Hochland Kenias, die vom Missionswerk DIGUNA („Die Gute Nachricht für Afrika“) unterhalten wird. So haben Cornelias biblische Besinnungen einen besonderen Erfahrungshintergrund:

Mittwoch, 20 August 2025

Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ Matthäus 6, 20 – 21

Teamfreizeit in Chemolingot (Pokot, Baringo County): Es ist heiß, sehr heiß. Der Untergrund für mein Zelt sind Steine und Dornen; Toiletten sind Löcher im Boden, die Türen lassen sich nicht richtig schließen. Duschen gibt es schon gar keine, man nimmt sich eine Schüssel Wasser und schüttet sich das wohl portioniert über.

Japhet ist in der Bibelschule, also bin ich alleine gekommen. Woran hängt mein Herz?

Ist es vielleicht ein Schatz im Himmel, mit meinen Diguna-Freunden Gemeinschaft zu haben, Gottes Wort zu hören, ihn zu loben und Zeit miteinander zu verbringen, mal außerhalb des normalen Alltags? Wie wertvoll ist es, mich selbst und meine Wünsche etwas zurückzunehmen?

Würde ich mein gemütliches Bett und die warme Dusche wirklich genießen, wenn alle anderen hier sind? Oder würde sich das irgendwie löchrig und rostig anfühlen?

Wir denken oft in großen Dimensionen, wenn es um „Schätze“ geht: Ruhm, Ehre, Macht; Bankschließfächer mit Edelsteinen und Bankkonten voll Geld, das keinem was nützt…

Aber dieses Bild gilt auch in unserm Alltag: kleine Freundlichkeiten, Gemeinschaft und gegenseitige Ermutigung, gemeinsam Gott loben, jemandem helfen, der es gerade braucht, für andere beten, denen wir nicht helfen können… Dagegen Eifersüchteleien und Selbstsucht, versteckter Stolz, Neid und sonstige hässliche Angewohnheiten, die mir kurzfristig Befriedigung verschaffen sollen, aber auf Dauer nicht bestehen können.

Wem nützt das, was ich habe und bin, und wen ehrt es? Vielleicht ist das eine gute Frage, um zwischen Schätzen im Himmel und rostigem Schrott zu unterscheiden.

Cornelia Letting

Himmlischer Vater, so oft drehen sich mein Gedanken um mich und meine sogenannten Bedürfnisse. Dabei sollte es doch mehr darum gehen, wie ich mit dem, was Du mir gibst, anderen helfen und sie näher zu Dir bringen kann. Vergib mir bitte den Schrott, den ich in meinem Leben schon angerichtet habe und hilf mir zu erkennen, wo die Schätze liegen, die im Himmel aufbewahrt werden. Amen.

C

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Veröffentlicht in Region Iller-Roth, Tagesimpulse.