Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Montag, 7. September
Deine Augen stehen offen über allen Wegen der Menschenkinder.
Jeremia 32,19
Jeremia war ein Prophet und er wusste, Gott sieht die Menschen, sieht was sie tun und er weiß, was kommen wird. Nichts ist Gott verborgen. Jeremia betet hier zu Gott. Er rühmt Gott für seine großen Taten an dem Volk Israel.
Gott weiß also auch immer, was wir tun und wohin wir gehen, er sieht ALLES. Kein unbeobachteter Augenblick, kein heimliches irgendwas. Eine andere Übersetzung lautet:
Deinen Augen entgeht nichts von dem, was jeder einzelne Mensch tut.(NL)
Und in Psalm121 ,4 steht:
Siehe, der Hüter Israels schläft noch schlummert nicht.
Wenn man sich das bewusst macht, dann verursacht das schon etwas Unbehagen. Oder sind Sie sich bei allem was sie tun sicher, dass es Gott gefällt? Also ich bin es nicht. Manchmal hätte ich schon gerne, dass er kurz mal wegschaut oder die Augen zu macht, oder dass er mich bei den Millionen anderen Menschen die er ja auch alle im Auge hat, übersieht.
Aber das geht nicht, Gottes Augen sind einfach überall. Es gibt also kein Entrinnen!
Im Science-Fiction-Roman „1984“ von Georg Orwell wird eine Welt beschrieben in der jeder überwacht wird. Nichts kann heimlich oder im Verborgenen geschehen. Kameras und Spitzel sind allgegenwärtig. „Big Brother is watching you!“ Dieser Slogan ist den meisten sicher noch bekannt. Eine echte Horrorvorstellung.
Doch im Gegensatz dazu will Gott uns nicht beobachten um uns gleichzuschalten und um uns unseren freien Willen zu nehmen. Er will uns nicht umerziehen und quälen! Gott könnte nicht gegensätzlicher sein!
Gott hat in jeden von uns etwas ganz besonderes hineingelegt. Er möchte, dass wir das entfalten und unseren Weg durchs Leben in seinem Licht gehen, dass wir erkennen, dass ER unser Herr ist, der uns liebt und es gut mit uns meint. Er möchte Weg- und Richtungsweiser sein.
Das heißt nicht, dass er mit allem einverstanden ist was wir so tun, und irgendwann werden wir uns dafür rechtfertigen müssen, was wir getan haben, aber er ist gnädig und gerecht.
Also kein totalitäres Überwachungssystem, sondern Freiheit in der Liebe Gottes. Und nicht der Weg ist das Ziel,und auch keine „Vaporisierung“ ins Nichts nach einer Gehirnwäsche ( wie im Buch „1984“) , sondern die Gemeinschaft mit Gott in Ewigkeit.
Berit Knorr
Lieber Vater, du siehst mich, deine Augen stehen offen über mir! Niemand kennt mich so gut wie du und ich kann nichts vor dir verheimlichen. Verzeih mir meine Irrwege, verzeih mir, dass ich immer wieder Dinge tue, die dir nicht gefallen. Manchmal ist es mir peinlich, immer und immer wieder zu dir zu kommen um kleinlaut zugeben zu müssen, wieder versagt zu haben. Danke, dass du mich nie ablehnen oder zurückweisen wirst! Ich weiß, dass du mich kennst und trotzdem liebst! Amen
Als heutige Bibellese ist 2. Korinther 1,1-11 vorgesehen.
Liedvorschlag: Du siehst mich,von Jennifer Pepper https://youtu.be/88XqqpRsCgA