„Krone des Lebens“ – Biblische Tagesimpulse, die zusagen und herausfordern – 09. November

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:

Dienstag. 09. November

Ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Psalm 51, 19

Psalm 51 ist ein Bußpsalm von David, und das war auch nötig, denn er hatte Mist gebaut. Nicht nur ein bisschen, sondern ganz gehörig, es ging um Mord und Ehebruch. Wer näheres nachlesen möchte, die Geschichte steht in 2. Samuel 11 und 12.
Ein Bote Gottes war nötig, um David seine Sünde vor Augen zu führen, er selber hatte sich so in seinem Lügengeflecht verfangen, dass er vermutlich sogar glaubte, ungestraft davon zu kommen. Aber durch den Propheten Nathan erkannte er seine Schuld, nicht nur gegenüber den Menschen, sondern vor allem Gott gegenüber: „Gegen dich allein habe ich gesündigt und getan, was in deinen Augen böse ist.“ (V. 6, Neues Leben)

Und dann tat er das einzig Richtige. Er versuchte gar nicht mehr, sich zu rechtfertigen oder zu erklären, er bat Gott um Gnade: „Gott, sei mir gnädig um deiner Gnade willen und vergib mir meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.“ (V. 3, NL)
Er sah ein, dass alle möglichen Versuche der Wiedergutmachung nichts nützen würden (V. 18), sondern dass es Gott allein auf sein Herz ankommt: „Ein Opfer, das dir gefällt, ist ein zerbrochener Geist. Ein zerknirschtes, reumütiges Herz wirst du, Gott, nicht ablehnen.“ (V. 19, NL)

Warum ist das wohl so? Warum möchte Gott, dass unser Herz bricht, wenn wir gegen ihn gesündigt haben? Das ist ja schließlich nichts, was man jemandem wünscht, es hört sich nicht gerade gnädig an.
Ich stelle es mir so vor: wenn wir sündigen, also etwas gegen Gottes Willen tun oder nicht tun, dann bekommt unser Herz eine immer dickere „Wand“. Wir müssen ja all die Lügen und unser Tun darin festhalten, vielleicht ein schlechtes Gewissen und was noch…
Wenn wir nur nach außen hin „Buße“ tun, also versuchen, besonders gut zu sein, viel Geld an die Kirche zu spenden oder sonstige „Opfer“ bringen, dann ändert sich am Inhalt unseres Herzens nichts, es trägt immer noch den ganzen Müll mit sich herum, den wir da hinein gestopft haben.

Also muss unser Herz erst aufbrechen, damit alles Schlechte rausfällt, und dass Gott es mit seiner Gnade und Barmherzigkeit reinigen und erfüllen kann.

Am erstaunlichsten an der Geschichte mit David finde ich, dass er nicht ein bisschen daran zweifelte, dass Gott ihn und sein zerbrochenes Herz annehmen würde. Er wusste, dass keine Sünde zu groß sein könnte, um nicht Vergebung zu bekommen, wenn er ernsthaft darum bitten würde.

Lassen wir uns niemals und von niemandem einreden, dass unsere Sünde zu schwer wiegt, dass Gott dies oder jenes nicht vergeben könnte!
In all seiner unendlichen Liebe wartet er nur darauf, dass wir endlich mit unserem gebrochenen Herzen zu ihm kommen, damit er uns die Gnade und Vergebung zusprechen kann, die Jesus am Kreuz schon für uns zugänglich gemacht hat.

„Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin,
dass Christus für uns gestorben ist,
als wir noch Sünder waren.“
(Römer 5, 8)

Cornelia Letting

Barmherziger und gnädiger Gott, wie sehr verstricke ich mich manchmal in meinen Fehlern, meiner Sünde Dir gegenüber. Ich versuche zu vertuschen, zu erklären, im Idealfall wieder gut zu machen und vergesse, dass das alles nicht hilft.
Hilf mir bitte, immer wieder daran zu denken, dass ich mit Allem am besten so schnell wie möglich zu Dir komme und Dich um Gnade und Vergebung bitte.
Danke für Deine unerklärliche, unfassbare, wunderbare, bedingungslose Liebe für mich und alle Menschen. Amen


Veröffentlicht in Tagesimpulse.