Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Freitag, 26. November
Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Matthäus 6, 8
„Er liest mir jeden Wunsch von den Augen ab“ – so schwärmen manchmal Frauen von ihren Männern. Sie muss gar nichts sagen – er erahnt, was sie vielleicht gar nicht zu nennen wagte. Wir hören zu, seufzen innerlich und denken: „Ist das schön, das hätte ich auch gerne“ – falls wir nicht zu denen gehören, die sagen können: „Er liest mir jeden Wunsch von den Augen ab.“
Was bedeutet es denn, wenn ich jemanden habe, der mir jeden Wunsch von den Augen abliest? Es bedeutet, ich bin wahrgenommen bis in die Tiefe meiner Seele. Ich muss gar nichts sagen, meine Sehnsüchte sind bekannt, mehr als das, sie finden eine Antwort.
Jesus sagt: Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Jetzt geht es nicht um Wünsche oder Sehnsüchte, sondern um meine Bedürfnisse. Es geht um das, was ich zum Leben brauche. Dazu gehört nicht nur das Dach über dem Kopf und genügend zu essen, sondern auch Liebe, Wertschätzung und das Gefühl dazuzugehören.
Wir sind als Christen in der Situation wie die Frau, die schwärmt. Unser Vater weiß, was wir brauchen, bevor ihr ihn bitten. Er kennt unser Herz. Er liebt uns. Er sieht uns. Er weiß um uns.
Pfarrerin Kathrin Bohe
Vater, danke, dass ich gar nicht bitten muss, damit Du weißt, was mein Herz braucht. Danke, dass Du Dich von Dir aus zu mir wendest und mich ansiehst. Es tut mir gut zu wissen, dass Du mich siehst. Amen.
Ökumenische Bibellese 2. Thessalonicher 1, 1 – 12
Lied: Dankbarkeit https://www.youtube.com/watch?v=5-WEcFrK_qA