Mittwoch, 23. März
„Jesus spricht: In der Welt habt Ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Johannes 16, 33
Wenn man sich anschaut, welche Losungen es in der letzten Woche so gab, könnte man meinen, Gott hätte vor drei Jahren schon gewusst, dass es einen neuen Krieg gibt – ach stimmt, er wusste es ja tatsächlich!
Warum hat er ihn dann nicht verhindert? Das ist eine gute Frage, auf die ich keine Antwort weiß – wie auf so viele Fragen, die einem in letzter Zeit hochkommen.
Ich finde es aber durchaus fair, dass Gott uns nie versprochen hat, dass wir sorglos und friedlich hier unser Dasein fristen würden. Schon im Alten Testament steht: „…Wenn du durch Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen; …“ (Jesaja 43, 2b; NL). Und Jesus sagt in Matthäus 5, 11: „Gott segnet euch, wenn ihr verspottet und verfolgt werdet…“ (NL).
In unserem Vers heute ist es noch klarer: in der Welt habt ihr Angst – kein „wenn“ oder „falls“ in Sicht.
Das Beste an diesem Satz ist das „;“, er ist nach der eher schockierenden Ankündigung nicht zu Ende.
Jesus sagt ein deutliches „aber“ dazu: seid getrost, haltet durch, verzweifelt nicht. Denn diese Welt ist nur ein Durchgang, eine Art Trainingslager für das, was danach kommt – ewiges Leben mit Jesus für die, die schon hier an ihn glauben und sich auf dieses „Training“ einlassen.
Dabei geht es nicht darum, alles über sich ergehen zu lassen und auf den Himmel zu warten. Wir können diese Zeit auf verschiedene Weise nutzen: um selbst mehr über uns und Gott zu lernen, unsere Charakterfehler von ihm bearbeiten zu lassen, andere Menschen zu Jesus zu führen und Gottes Liebe zu verbreiten trotz aller Hindernisse und Probleme, die wir grad selbst haben.
Das Gute daran ist, wenn wir beschäftigt sind, haben wir gar nicht so viel Zeit, Angst zu haben. Wir können lernen, Gott immer mehr zu vertrauen und werden erfahren, dass aus allem – dem Guten und dem Schlechten – am Ende ein stimmiges Bild entstanden sein wird.
In schwierigen Zeiten Römer 8, 28 zu zitieren, ist immer ein bisschen gefährlich, weil es schon mal als billiger Trost missbraucht wird.
Aber ich will gerade jetzt daran festhalten und bin gespannt, wie es sich am Ende bewahrheiten wird:
„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“
Cornelia Letting
Lieber himmlischer Vater, Du hast uns nie versprochen, dass dieses Leben einfach und nett werden wird. Aber Du hast uns versprochen, bei uns zu sein, mit uns zu gehen und für uns zu kämpfen, wenn es nötig ist, vielen Dank dafür.
Und wenn in mir mal wieder die Angst hoch kommt vor allem, was gerade unsicher ist in der Welt und in meinem Leben, dann erinnere mich an Deine Zusagen – ich weiß, dass Du Deine Versprechen einhältst.
Amen
Liedvorschlag: The promise https://youtu.be/qWwOaeS8dXs