Montag, 13. Juni
Jesus spricht: „Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.“ (Johannes 14, 14).
Das klingt auf den ersten Blick wie ein Freibrief. Wie ein Automat – oben werf’ ich die Bitte rein, unten kommt die Erfüllung raus.
Das wär’ doch was…
So ist das aber von Jesus nicht gemeint. Denn er sagt nicht:
»Was ihr mich bitten werdet, das will ich tun.«
Sondern er fügt eine wesentliche Einschränkung hinzu. Er nennt die Voraussetzung: »in meinem Namen«.
Was meint er damit?
Was heißt »in Jesu Namen beten«?
Vielleicht können wir da von Jesus selbst lernen.
Für ihn gab es bei seinen Bitten an den Vater zwei Kriterien:
- Das erste und entscheidende Kriterium war, dass der Wille Gottes, des Vaters, geschehen soll. Besonders deutlich wird dies bei seinem Gebet am Abend seiner Gefangennahme im Garten Gethsemane. Auch im Vaterunser, das Jesus seine Jünger lehrte, ist dies eine der ersten Bitten – dein Wille geschehe.
- Als zweites soll der Vater verherrlicht werden. Nie ging es Jesus um seine eigene Person und seinen eigenen Willen. Immer stand Gott, der Vater, im Fokus. Und im Vaterunser spiegelt sich das auch in den ersten Bitten wieder – dein Name werde geheiligt und dein Reich komme.
Möchte dann Jesus vielleicht, dass es in unseren Gebeten in erster Linie darum geht, dass bei unseren Bitten diese beiden Kriterien im Vordergrund stehen? Nicht unsere persönlichen Wünsche und Vorstellungen, unser Wille?
Bei unseren Bitten können wir nicht erwarten, dass Jesus etwas tut, das gegen sein Wesen, seine Wertvorstellungen und seinen Willen ist. Daraufhin sollen wir unsere Bitten prüfen. Dazu müssen wir aber Jesu Wesen, seine Wertvorstellungen und seinen Willen kennen. Ihn persönlich immer besser kennenlernen. Eine immer tiefere und innigere Beziehung zu ihm pflegen.
Dann werden wir vermehrt in seinem Namen bitten und vermehrt Gebetserhörungen erleben.
Das wünsch ich uns.
Helmut Haas
Herr Jesus Christus, du möchtest meine Gebete erhören. Lehre mich durch deinen Heiligen Geist in deinem Namen zu beten. Wegzusehen von mir und dabei dich und deine Anliegen im Blick zu haben. Lass mich dich immer mehr erkennen. In dieser neuen Woche und die folgenden Tage.
Amen