Sonntag, 19. Juni
/Paulus sprach:/ Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen. Apostelgeschichte 20,35
„Geben ist seliger als nehmen“ heißt es sprichwörtlich. Der Apostel Paulus lässt damit Jesus selbst zu Wort kommen. Aber wie soll dieser Spruch auf unser Leben zutreffen, sind wir doch in der Regel auf einen Ausgleich – „das Leben ist ein Geben und Nehmen“ –, wenn nicht gar auf den eigenen Vorteil bedacht?
Und doch kann Freigebigkeit uns selbst zugutekommen. Im eigenen Geben ist nämlich ein Gewinnen enthalten, und zwar in zweifacher Hinsicht: Zum einen mache ich mich nicht am eigenen Besitz fest. Wer zu geben weiß, ist nicht länger in der Sorge um eigenes Behalten gefangen. Zum anderen gebe ich nicht einfach Geld weg, sondern gewinne Anteil an dem Guten, das mit meiner Gabe bzw. Spende geschieht. Wo Bedürftigen geholfen wird, freue ich mich daran. Und wenn mit meinen (und anderer) Gaben etwas Neues geschaffen wird, ist das ebenfalls Grund zur Freude.
Mag ich auch selbst von Menschen nicht immer das zurückbekommen, was ich mir erhoffe. Was ich dennoch zu geben weiß erinnert mich an Gottes Güte: So vieles habe ich in meinem Leben von ihm empfangen. Ich bin so frei und gebe davon weiter.
Jochen Teuffel
Himmlischer Vater, du unser Gott, dankbar schaue ich auf mein Leben zurück. Du hast mich mit Gutem versorgt. Öffne mir die Hände, dass ich loslassen kann. Was du mir anvertraut hast, lasse es auch anderen Menschen zugutekommen. Durch Jesus Christus. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 76 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Wenn das Brot, das wir teilen“ (Kaa 091 / GL 470) zum Anhören und Mitsingen.