leafless trees on brown field under blue sky during daytime

„Krone des Lebens“ – Impulse in der Woche, die zusagen und herausfordern – 13. Juli 2022

Mittwoch, 13. Juli

„Ich will einige von ihnen, die errettet sind, zu den Völkern senden, wo man nichts von mir gehört hat; und sie sollen meine Herrlichkeit unter den Völkern verkündigen.“ Jesaja 66, 19

Während ich diesen Impuls schreibe, ist wieder eins unserer Teams in Pokot. Nachdem die Kirche für die neue Gemeinde fertig ist, soll jetzt mit Einverständnis der Ältesten – also dem „Männerrat“ – eine Vorschule gebaut werden. Wir hoffen, dass die Eltern ihre Kinder dann auch dort hin schicken, damit sie lesen, schreiben und wenigstens Kiswahili sprechen lernen. Bisher kennen die meisten Menschen in diesem Gebiet nur ihre Stammessprache, was die Kommunikation für uns ziemlich schwierig macht.

„Lasst sie doch in Ruhe, sie sind doch glücklicher, so wie sie leben“, sagen manche.
Und dann werden dort kleine Mädchen auf grausame Art verstümmelt, weil sie sonst keinen Mann kriegen. Mit 13 oder so werden sie an irgendeinen alten Mann als dessen dritte oder vierte Frau verheiratet und ihnen bleibt nichts als Kinder gebären – unter Schmerzen und großen Problemen – und das Haus versorgen.
Die Jungs können, sobald sie alt genug zum Tiere hüten sind, besser mit einer Schusswaffe umgehen als mit einem Bleistift. Für sie ist es wichtiger, dass ihre Kühe überleben als sie selbst, und wenn sie einen Turkana (benachbarter Stamm) umbringen, ist das ihrer Ansicht nach kein Mord.

Gott selbst will nicht, dass Menschen so leben müssen! Das steht nicht nur in unserer heutigen Losung und dem Text aus dem Neuen Testament (Markus 16, 15), sondern an vielen Stellen in der Bibel.
Er sendet uns, die wir „errettet“ sind, ihnen seine Herrlichkeit zu verkündigen.

Warum uns, warum mich?
Weil wir den Unterschied kennen. Wir wissen, wovon wir reden, wenn wir von Gottes Herrlichkeit reden, denn wir haben sie selbst erfahren. Ich weiß wie es war, ohne Gott zu leben, auch wenn ich nie eine spektakuläre Kehrtwende durchgemacht habe.
Und ich weiß, wie es jetzt ist, mit Jesus in meinem Leben, mit seiner Vergebung, seinem Frieden, seiner Gnade und seiner Liebe.
Das ist es, was wir den Pokots weitergeben sollen, aber auch den Menschen um uns herum, die von Gottes Liebe „unerreicht“ sind, aus welchen Gründen auch immer.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger als „was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben…vom Wort des Lebens…“ (1. Johannes 1, 1).

Cornelia Letting

Gnädiger und barmherziger Gott, Du willst nicht, dass Menschen ohne Dich leben müssen und letztendlich verloren gehen. Deshalb schickst Du Deine Leute in die Welt und zu den eigenen Nachbarn, zu allen, die weit weg von Dir sind.
Und wir müssen das nicht alleine hinkriegen, Du wirst mitgehen, denn nur Du kannst ihnen schlussendlich den Glauben schenken, durch den sie erlöst werden. Danke!

Amen

Veröffentlicht in Tagesimpulse.