Mittwoch, 14. September
„Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.“ (Sprüche 12, 18)
Worte können töten, sagt man.
Leichtfertig und unbedacht dahingesagte Worte können tief verletzen. Sie stechen wie ein Schwert. Sie können beim Gegenüber tiefe seelische Wunden schlagen.
Man kann Worte auch bewusst als Waffe verwenden. Mit Worten Menschen beleidigen oder bedrohen. Sie ausgrenzen, verletzen, psychischen Terror verbreiten.
Und man kann mit Worten Hassbotschaften weitergeben. Bis dahin, dass Menschen daran zerbrechen, psychisch krank werden und sich gar das Leben nehmen.
Worte können töten.
Worte können aber auch trösten. Können seelische Wunden heilen, wenn sie in rechter Weise Verwendung finden. Sie können aufrichten und ermutigen, auch wenn sie zurechtweisen. Mit Liebe gesagt, können sie auf Fehlentwicklungen hinweisen und korrigierend wirken.
Wie gehen wir mit Worten um?
Vermutlich werden uns immer wieder so manche unbedachten Worte über die Lippen kommen. Worte, die wir gerne ungesagt machen würde. Worte, die unser Gegenüber verletzen. Aber wir können sie nicht ungesagt machen. Leider.
Da braucht es viel mehr Worte und oft sehr viel Zeit, um das Verhältnis wieder in Ordnung zu bringen. Viel mehr Worte, bis geschlagene Wunden wieder heilen.
Es ist wie bei einer Schnittverletzung mit einem Messer. In Sekundenbruchteilen hat man sich beispielsweise aus Unachtsamkeit in den Finger geschnitten. Es blutet und tut weh. Auch wenn die Wunde schnell versorgt wird, man spürt sie noch lange. Und es benötigt Tage, bis die Wunde verheilt und der Finger wieder voll funktionsfähig ist.
So ist es auch bei Verletzungen durch Worte. Manche solcher Verletzungen heilen langsam, manche nie. Wollen nie heilen. Oder werden immer wieder neu aufgerissen.
Es sei denn Vergebung ist im Spiel.
Helmut Haas
Vater im Himmel, wie schnell verletzen wir andere mit unseren Worten. Meist unbewusst, manchmal aber auch absichtlich. Oder wir werden von unseren Mitmenschen durch Worte verletzt. Hilf uns, dass wir einander vergeben und Beziehungen wieder in Ordnung bringen können. So wie du uns vergibst. Wir möchten auch heute von dir lernen und bitten dich:
Gib mir die richtigen Worte.
Amen