Liebe Konfirmandin, lieber Konfirmand,
im Namen des Kirchenvorstands unserer Kirchengemeinde gratuliere ich dir zu deiner Konfirmation.
Besondere Umstände begleiten dieses Jahr deine Konfirmation. Ein kleiner Virus bringt alles durcheinander. Und so findet deine Konfirmationsfeier ohne Gemeinde statt.
Die Regeln verlangen von uns Abstand zu halten. Man sollte sich nicht zu nahe kommen. Vieles wird online durchgeführt – Homeoffice, Homeschooling – und Mundschutz ist angesagt. Zu enge Kontakte sind tabu. Nur niemand an sich ran lassen.
Jesus Christus sieht das anders. Beim ihm gibt es keine Abstandsregeln. Beim ihm besteht aber auch nicht die Gefahr sich anzustecken – zumindest nicht mit einem Virus. Die Ansteckungsgefahr besteht auf eine andere Art.
Jesus Christus möchte mit dir das Leben teilen. Er möchte Anteil haben. Er möchte dir aber auch zeigen, wie erfülltes Leben möglich ist. Wenn du das einmal ausprobiert hast, dann kann das durchaus ansteckend sein.
Mein Konfirmationsspruch wurde mir damals zugeteilt. Ich konnte ihn mir nicht aussuchen. Er steht in Psalm 32:
„Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Ich will dich mit meinen Augen leiten.“
Mit 14 Jahren fand ich das nicht so toll. Man will sich nicht unbedingt etwas sagen lassen. Und schon gar nicht sollen Andere darüber bestimmen, wo es lang geht. Lieber selbst erkunden und ausprobieren – das Leben selbst in die Hand nehmen.
Mit der Zeit ist mir aber diese Zusage aus meinem Konfirmationsspruch immer wichtiger geworden. Und ich habe erlebt, dass Jesus mir tatsächlich den Weg zeigt, den ich gehen soll. Manchmal verlief der Weg vielleicht nicht so, wie ich mir das zuerst vorgestellt hatte. Aber immer so, dass es im Nachhinein gut war.
So wünsche ich dir, dass du nicht verbissen deinen eigenen Weg sucht, sondern den Mut aufbringst, ein Leben mit Jesus zu führen. Lass dich einfach mal darauf ein. Lass Jesus an dich ran – ohne Abstandsregel. Er wartet auf dich. Du kannst ihm vertrauen.
Das ist deutlich schwieriger, wenn man auf sich allein gestellt ist. Deshalb bist du eingeladen dich mit anderen auszutauschen, Fragen zu diskutieren, Antworten zu suchen. Das ist möglich in der Gemeinde.
So wünsche ich dir Gottes Segen für deinen weiteren Lebensweg.
Helmut Haas