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Frohe Ostern? Morgenröte ohne Karfreitag

Was soll man sich in der Karwoche wünschen? Ich tue mir schwer mit “frohe Ostern”, denn damit wird ja offensichtlich der Karfreitag übergangen. Im Deutschen (und Englischen) ist Ostern (“Morgenröte”) semantisch von Karfreitag geschieden, im Unterschied zu vielen anderen Sprachen. Dort werden Wortableitungen vom aramäischen pas-cha (angelehnt an das hebräische Wort pessach) verwendet. Im Pas-cha-Fest kommt die Einheit von Leiden und Kreuzestod Christi, seine Auferstehung von den Toten und seiner Erhöhung zur Sprache. Beim deutschen Osterverständnis hingegen bleibt der Kreuzestod Christi außen vor.

Triduum Sacrum (“heilige drei Tage”), das wäre die korrekte liturgische Bezeichnung für das Fest, das wir beginnend mit dem Abendmahl an Gründonnerstag bis zum Ostermorgen feiern. “Ich wünsche Dir heilige drei Tage bzw. ein gesegnetes Pas-cha-Fest.” Für Christen jedenfalls wäre dieser Wunsch zuträglicher als ein frohes Morgenrötefest.

Jochen Teuffel

Bild: Gerd Altmann/pixelio.de

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