Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Dienstag, 01. Februar
„Was vom Hause Juda errettet und übrig geblieben ist, wird von neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen.“ 2. Könige 19, 30
Haben wir nicht einen liebevollen und freundlichen Gott?!
Ja, Gott hatte dem König von Assyrien erlaubt, das Königreich Juda, den südlichen Teil Israels, anzugreifen. Er hatte zugelassen, dass Städte verwüstet und Menschen getötet wurden. Warum das sein musste, wird hier nicht ausdrücklich gesagt.
Was aber sehr deutlich gesagt wird ist, dass der HERR die Kontrolle nicht einen Augenblick verloren hat: „Aber hast du nicht gehört? Ich habe es vor langer Zeit beschlossen. Von Anfang an habe ich geplant, was ich jetzt geschehen lasse…“ (V. 25, Neues Leben)
Und als die Assyrer übermütig wurden und meinten, sie wären oh so mächtig und stark, schickte Gott sie geradewegs zurück in ihr Land: „Weil du gegen mich aufbegehrt hast und ich deinen Übermut sehr wohl gehört habe, werde ich dir einen Ring durch die Nase bohren und dir meine Zügel anlegen. Ich werde dafür sorgen, dass du umkehrst und auf demselben Weg zurückgehst, auf dem du gekommen bist.“ (V. 28, NL)
Dies ist nicht die einzige Gelegenheit, bei der Gott fremden Mächten erlaubt hat, sein Volk zu erschüttern und zurechtzustutzen, meistens, weil sie sich von ihm abgewendet und sich anderen Göttern zugewendet hatten. Dabei ist sowas immer die letzte Option, vorher gibt es jede Menge Warnungen durch seine Propheten.
Und bei all diesen Geschichten fehlt, so wie hier, nie eine ermutigende Zusage für den „Rest“ seines Volkes. Immer wieder sichert Gott ihnen zu, dass er sie nicht komplett auslöschen wird und dass sie zu neuer Stärke und Blüte kommen werden.
Manchmal muss Gott mich auch durchschütteln oder mir irgendwelche „Assyrer“ auf den Hals schicken, weil ich zu sehr von mir selbst und meiner eigenen Stärke überzeugt bin und alle freundlichen Hinweise von ihm überhöre. Oder weil ich mich unversehens von ihm abgewendet habe und sämtliche Warnschilder geflissentlich übersehe. Dann bin ich gedemütigt und verunsichert, aber meistens fange ich auch an, nachzudenken und zu überlegen, was das alles zu bedeuten hat.
Im besten Fall lerne ich etwas Neues, über Gott und über mich, und hab eventuell eine meiner vielen Baustellen abgearbeitet…
Und in Jesus steht auch ganz sicher fest, dass Gott mich nicht „auslöschen“ will, sondern dass ich durch solche Schüttler tiefere Wurzeln schlagen und bessere Frucht bringen kann, wenn ich die Chance nutze, die er mir gibt.
Ja, wir haben wirklich einen liebevollen, geduldigen und freundlichen Gott!
Cornelia Letting
Himmlischer Vater, heute will ich Dir danken für die „Erdbeben“ in meinem Leben, die mich wachrütteln und dazu bringen darüber nachzudenken, was falsch läuft. Vielen Dank, dass ich Dir nicht egal bin und dass Du mich nicht ins Unglück laufen lässt. Hilf mir bitte, dass es nicht immer erst so weit kommen muss, sondern dass ich schon Deine freundlichen Hinweise und Warnungen erkenne, sei es durch andere Menschen oder durch Deinen Heiligen Geist. Amen
Als heutige Bibellese ist Josua 22,1-20 vorgesehen.