Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Sonntag, 19. September
Seht, wie klein ist das Feuer und wie groß der Wald, den es anzuzünden vermag! Auch die Zunge ist ein Feuer. Jakobus 3,5-6
Nicht bei uns, aber an anderen Orten hat sich die Macht des Feuers in der Sommerhitze gezeigt. Die verheerenden Waldbrände in Mittelmeerraum, in Sibirien oder Kalifornien haben jeweils in kleinen, unscheinbaren Flammen ihren Anfang genommen und sind zu gefräßigen, allvernichtenden Feuerwalzen emporgewachsen.
Mit gutem Grund spricht der Apostel Jakobus von einem Zungenfeuer. Was mir nicht länger auf der Zunge liegt, also das ausgesprochene Wort, kann menschliche Beziehungen wie in einer Feuersbrunst nachhaltig zerstören. Giftige Worte, Vorwürfe und Beleidigungen lassen sich nicht in den eigenen Mund zurücknehmen. Sie rufen beim anderen Widerworte hervor, die sich ebenfalls zerstörerisch auswirken. Es sind die gehässigen Worte, die gegenwärtig in unserer Gesellschaft so viel an Gemeinsinn und Zusammenhalt zerstören.
Uns Christen hat Jesus ein besonderes Gebot auferlegt: „Segnet, die euch fluchen; bittet für die, die euch beleidigen.“ (Matthäus 5,44) Also nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen, sondern dem anderen mit guten Worten begegnen. Das heißt nicht klein beigeben. Meine Überzeugungen vertrete ich liebenswürdig. Und dann horche ich hin, was den anderen in Wirklichkeit bewegt. Vielleicht finden sich ja doch die Worte, die uns neu zusammenbringen.
Jochen Teuffel
Himmlischer Vater, Du unser Gott, Dein Sohn hat Menschen aus dem Tod erweckt und ist selbst von den Toten auferweckt worden. So hält Deine Liebe das Leben bei Dir. Mach Dein Wort stark unter uns, dass wir selbst im Zweifel glauben und uns bei Dir widerfinden – auf Ewigkeit. Durch Jesus Christus. Amen.
Als heutige Bibellese ist Psalm 119,153-160 vorgesehen.
Zum Abschluss das Lied „Gib mir die richtigen Worten“ zum Anhören.