Basierend auf dem Buch „24x Weihnachten neu erleben“ soll ein biblisches Wort uns jeden Tag im Advent einen neuen Impuls geben:
Montag, 21. Dezember
„Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.“ Lukas 1,38
Maria, …gerade hatte sie sich mit Josef verlobt. Bestimmt hatte sie sich wie jede junge Frau schon überlegt, wie ihre Zukunft an der Seite ihres Mannes verlaufen würde.
Wo und wie sie leben, wie viele Kinder sie wohl haben würden. Sicher schwirrte ihr der Kopf vor all dem Neuen, das sie erwarten würde!
Und dann kam der Engel Gabriel! Gottes Bote. Damit hatte sie nicht gerechnet. Damit konnte sie nicht rechnen. Wer erwartet denn schon einen Engel? Und er brachte ihr eine Botschaft, die all ihre Vorstellungen auf den Kopf stellten:
Du wirst schwanger werden, nicht von Josef, nein, der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird sich an dir zeigen. Darum wird dieses Kind auch heilig sein und Sohn Gottes genannt werden.
Schwanger? Jetzt schon? Vor der Ehe? Was wird wohl Josef sagen? Was die Leute? Wie würde ihr Leben jetzt verlaufen? Ihr Baby, der Sohn Gottes? Ihre Zukunft verschwamm im Ungewissen, und doch sagte sie zu dem Engel:
„Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.“
Was für ein Vertrauen in den Herrn der Welt! Was für ein Glaube!
Kein Klagen, kein Murren. Mir ist schon klar, warum Gottes Wahl auf Maria fiel.
Wir können zu Maria stehen, wie wir wollen, aber eins können auch wir nicht katholischen von ihr lernen:
Demut, Glaube und Vertrauen.
Maria war die Mutter Jesu, ihr hat Gott sein Liebstes anvertraut und das war sicher nicht leicht.
Aber sie hat es angenommen und das Beste daraus gemacht! Sie wusste, was Gott plant, ist gut.
Und sie durfte ihn, den Sohn Gottes kennenlernen, küssen, liebkosen, streicheln, ihm so nahe sein, wie kein anderer. So wie wir unsere Kinder lieben, so liebte sie ihn. Was für ein Privileg.
Und was hat das jetzt mit uns zu tun?
Wir planen unser Leben auch, haben Vorstellungen und Erwartungen. Alles soll so laufen wie wir wollen. Aber was würden sie sagen, wenn Gott andere Pläne für sie hat, wenn seine Vorstellungen von ihrem Leben komplett anders sind? Wie oft haben wir schon gebetet: Dein Wille geschehe. Aber sind wir auch bereit, und ich meine wirklich bereit, das Ruder los zu lassen? Und wenn sich dann tatsächlich alles ändert zu sagen:
mir geschehe, wie du willst?
Das, was an Weihnachten im Stall geschehen ist, zeigt uns auf eindrucksvolle Weise Gottes Liebe zu uns Menschen. Er kam auch für SIE auf diese Erde, weil er SIE liebt. Also warum sollten wir ihm nicht vertrauen können? Warum sollte er es nicht gut mit uns meinen? Und warum sollten wir nicht voller vertrauen sagen können: Dein Wille geschehe.
Berit Knorr
Vater im Himmel, ich bin nicht so wie Maria. Ich habe genaue Vorstellungen davon, wie mein Leben verlaufen soll, ich mache Pläne weit im Voraus, und wenn etwas nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann bin ich alles andere als demütig. Dabei bist du derjenige, der genau weiß, was gut für mich ist und was nicht. Ich möchte annehmen, was du planst und dir ganz vertrauen, denn du meinst es gut mit mir.
Amen
Als heutige Bibellese ist Lukas 1, 26-38 vorgesehen.
Liedvorschlag: Maria ahntest du? https://youtu.be/3tyFt4uKx-k