Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:
Samstag, 27. März
„Wenn du nun gegessen hast und satt bist und schöne Häuser erbaust und darin wohnst, dann hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt und du den Herrn, deinen Gott, vergisst.“ (5. Mose 8, 12 und 14)
40 Jahre hat Mose die Israeliten durch die Wüste geführt. Nun stehen sie vor dem gelobten Land. Ein fruchtbares Land in dem Milch und Honig fließt. Sie sollen dort sesshaft werden, das Land bebauen und sich Häuser bauen. Mose, der das Volk in diesen 40 Jahren geführt, der alle Höhen und Tiefen miterlebt hat, darf das verheißene Land nicht betreten. So gibt Mose als Vermächtnis eine Rückschau auf die letzten 40 Jahre. Er ermahnt das Volk nicht zu vergessen, was Gott in diesen zurückliegenden Jahren für sie getan hat. Dankbar sollen sie zurückblicken. Aber auch zuversichtlich nach vorne schauen.
Sie werden in diesem fruchtbaren Land gut leben. Sie werden genug zu essen haben und es wird ihnen an nichts mangeln. Mose sieht jedoch eine große Gefahr für sein Volk. Eine Gefahr, die jeder Wohlstand mit sich bringt.
Man gewöhnt sich all zu schnell an diesen Wohlstand. Man nimmt vieles als selbstverständlich hin. Man schreibt sich dies seiner eigenen Leistung zu und sieht es als seinen eigenen Verdienst an. Und vergisst darüber, wo alles herkommt. Vergisst den Geber und vergisst den Dank.
Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft. Wir haben einen Lebensstandard wie sonst kaum ein anderes Land. Diesen Wohlstand haben wir uns erarbeitet. Wir, mit unserer Hände Arbeit oder mit unserem Wissen und unserer Kreativität.
Wo aber ist dabei Gott geblieben?
Ist er auf der Strecke geblieben?
Es scheint so. Wozu benötige ich Gott, wenn es mir gut geht, wenn alles glatt läuft, wenn ich scheinbar alles im Griff habe? Das mag sich manch Einer fragen und dabei Gott vergessen.
Und wenn wir nichts mehr im Griff haben? Wenn in der Corona-Krise unser Wohlstand, gar unsere wirtschaftliche Existenz bedroht ist, was dann? Dann erinnern wir uns auf einmal wieder an Gott und sind schnell dabei vorwurfsvoll zu fragen: Warum lässt Gott das zu?
Fragst Du dich aber auch, warum Gott es zulässt, dass es dir gut geht?
Es ist nicht selbstverständlich, dass es dir gut geht. Vielleicht wäre es dran ihm bewusst dafür zu danken. Nicht zu vergessen, woher alles kommt. Dass es nicht dein Verdienst ist, sondern Geschenk.
Dann könntest Du ja ganz konkret dem Geber für alles danken. Denn der Dank an Gott sollte nicht auf der Strecke bleiben. So wie dich auch Paulus im heutigen Lehrtext auffordert:
„Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“
Helmut Haas
Vater im Himmel, du sorgst für mich in guten wie in schlechten Zeiten. Ich nehme alles dankbar aus deiner Hand. Danke für diesen neuen Tag. Ich bitte dich, führe und leite du mich. Und lass mich nicht vergessen, dass ich alles aus deiner Hand empfange. Lass mich dankbar sein. Amen
Lied: Dankbarkeit
Als heutige Bibellese ist Lukas 22, 54 – 62 vorgesehen.