„Krone des Lebens“ – Biblische Tagesimpulse, die zusagen und herausfordern – 27. Mai

Basierend auf den Herrnhuter Losungen soll ein biblisches Wort uns jeden Tag einen neuen Impuls geben:

Mittwoch, 27. Mai

„Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird`s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu“ Philipper 1,6

Für viele Menschen ist die Corona-Krise auch eine Gelegenheit, sich zu besinnen, ob das, wofür sie gelebt haben, noch gilt. Da steigen Erinnerungen hoch an beschenkende Begegnungen, an Zeiten des Glücks, aber auch an schwere Zeiten. Doch immer schwingt mit, ob der Glaube getragen hat, ob er sich vertieft oder eher gleichgültig geworden ist.

Paulus schreibt den Philipperbrief als politischer Gefangener, der Schlimmes erlebt hat. Aber er hat sich nicht unterkriegen lassen. Damals in der griechischen Hafenstadt Philippi hatte es begonnen, als Paulus auf Lydia getroffen war, eine selbstständige Hausherrin und Geschäftsfrau. Durch ihn hört sie von Gottes Wirken durch Jesus und wird die erste europäische Christin. Gastfreundlich nimmt sie Paulus und seine Begleiter bei sich auf. Nach und nach wächst eine christliche Gemeinde.

Im Brief an die Philipper schreibt Paulus zuversichtlich, dass Gott unter ihnen gewirkt hat und es auch weiterhin tun wird. Und wenn wir uns heute von dieser guten Zuversicht anstecken lassen, dann stärkt das auch die Hoffnung für unsere Kirche, dass es weitergehen wird, auch wenn das Gemeindeleben stark zurückgefahren werden musste. Doch nicht unsere eigenen Anstrengungen um ein lebendiges Glaubensleben meint Paulus, sondern das, was Gott an uns tut und tun wird.

Denn es war Gott, der das Herz der Lydia öffnete und auch, dass der Kerkermeister von Paulus getauft werden wollte und sich der Glaube an Jesus Christus dann weiter verbreitete. Das war ein guter Anfang, doch dann wurde im Alltag der wachsenden Gemeinde manches anders, weniger eindrücklich und auch spannungsreicher. Das merken wir auch heute, wo wir uns zeitweilig in eine virtuelle Kirche verwandeln mussten und jetzt immerhin zurück dürfen in eine durch große Abstände geregelte Gottesdienst-Gemeinschaft.

Doch Kirche ist mehr, als das zu bewahren, was war. Sie verändert sich laufend nicht nur äußerlich sondern auch von innen her. Denn Gott hört nicht auf in ihr zu wirken. Wir wissen noch nicht, was die Pandemie auf Dauer aus unserer Welt und der Kirche machen wird, aber wir dürfen auch hoffen.

Denn Paulus sagt, das gute Werk, das Gott einmal unter uns begonnen hat, wird er auch vollenden. Er ist treu und hält uns fest bei sich oft genug gegen den Augenschein. Gott bleibt unser Herr und Herr der Welt. Er ist der Erste und der Letzte, Anfänger und Vollender und derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.

Susanne Scharrer

Ewiger Gott, ich erkenne nur stückweise, wie es mit allem weitergehen kann. Und immer wieder ist da dieser Zweifel, ob es gelingen wird, durchzukommen durch die so schwer kontrollierbaren Virus-Wellen. Doch du hast versprochen, dein Werk unter uns zu vollenden. Darauf will ich vertrauen. Hilf Du meinem Unglauben. Amen

Als heutige Bibellese ist 2. Timotheus 1, 1 – 12 vorgesehen.

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